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26.4.2025 – 29.3.2026
Vernissage Samstag, 26.4.2025, um 14 Uhr
Ort Foyer des Museum Utopie und Alltag, Erich-Weinert-Allee 3, 15890 Eisenhüttenstadt

Für alle Gäste ist die Sonderausstellung nach der Eröffnung frei zugänglich.

FREUNDSCHAFT! Eine oft genutzte Formel in der offiziellen Sprache der DDR. Der Sozialismus als weltumspannende Bewegung ist in den frühen Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg sowohl Ideologie als auch Verheißung. Die Praxis der internationalen Solidarität und der Völkerfreundschaft prägt globale Politiken ebenso wie den Alltag der Menschen.

Die noch junge DDR wirbt um transnationale Bündnisse, auch um die eigene Legitimation zu sichern. Wichtige Partner sind Länder, die sich aus kolonialer Abhängigkeit befreien. Mit Nationen wie Vietnam, Ägypten oder Kuba ist die DDR politisch, ökonomisch und kulturell verbunden. Staatlich gelenkte Solidaritätsbekundungen durchziehen den Alltag in Schule, Betrieb und Freizeit. Das Fortwirken rassistischer Bilder und Gewalt wird dabei wenig hinterfragt, auch nicht als sich Angriffe auf Menschen, die unter anderem über Arbeitsabkommen ins Land kommen, in den 1980er Jahren mehren.

Die Ausstellung blickt auf die Widersprüche der vielzitierten Völkerfreundschaft anhand der Museumsbestände: Ob im- portierte Genussmittel, Kinderbücher, Lehrmittel, Gemälde oder Plastiken – rassistische Bilder und Ausgrenzung lassen sich hier ebenso entdecken, wie Appelle und konkrete Ansätze zu deren Überwindung. Die Museumsbestände erzählen vor allem den Alltag einer als weiß vorgestellten Gesellschaft. Positionen von Menschen mit Einwanderungsgeschichte sind hier kaum zu finden. In Workshops, Gesprächsrunden und Depotbesuchen werden diese Aspekte diskutiert, ergänzt und mit aktuellen Erfahrungen verbunden.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der weißensee kunsthochschule berlin und Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit“ am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam.

Alle Informationen rund um das Museum, zu Ausstellungen, Veranstaltungen und Projekten finden Sie unter www.utopieundalltag.de.

Vorschaubild: Plakat Weltfestpiele 1973, Gestaltung: Ingo Arnold © Nachlass Ingo Arnold, Museum Utopie und Alltag. Die stereotype Bildsprache entspricht der Entstehungszeit. Die Ausstellung bietet Anlass für eine Auseinandersetzung.
Quelle: Museum Utopie und Alltag 

 

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