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Apotheken in Brandenburg setzen sich für zukunftssichere Arzneimittelversorgung ein 

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Trotz anhaltender Lieferengpässe, einer überbordenden Bürokratie und einer explodierenden Kostenlage weigert sich die Bundesregierung, die Apotheken vor Ort zu stärken. Deshalb findet am 14. Juni ein deutschlandweiter Protesttag gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung statt. Das Einlösen von Rezepten für lebenswichtige Medikamente ist für die Patient*innen am Mittwoch, dem 14. Juni, in den Notdienstapotheken möglich und daher gesichert. Die meisten Apotheken dagegen bleiben auch in Brandenburg geschlossen. Aus Sicht der brandenburgischen Apotheker*innen fehlt es der Regierung an Willen und Durchsetzungskraft, die Probleme der Apotheken ernsthaft anzugehen und somit Perspektiven für die Arzneimittelversorgung der Zukunft aufzuzeigen. 

„Jeden Tag muss in Deutschland eine Apotheke schließen, manchmal sogar zwei – zuweilen leider auch bei uns in Brandenburg“, sagt der Präsident der Landesapothekerkammer Brandenburg, Jens Dobbert: „Anstatt die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln zu stabilisieren, wird sie geschwächt. Trotz steigender Kosten haben die Apotheken in den vergangenen zehn Jahren keine Honoraranpassung erhalten. So kann es nicht weitergehen. Wir müssen die Politik mit Nachdruck auf diese schwierige Lage hinweisen. Trotz eines sehr facettenreichen Berufsbildes fehlt es an Nachwuchs. Junge Menschen sehen in unserem Beruf keine echte wirtschaftliche Perspektive. Den Gang in die Selbständigkeit und damit die Versorgung über die kommenden Jahrzehnte abzusichern, kann sich erst recht kaum jemand mehr ernsthaft vorstellen.“ 

Dobbert weiter: „Die Beteiligung an den Protestmaßnahmen bietet den Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit, sich gemeinsam mit ihren Patientinnen und Patienten gegenüber der Politik Gehör zu verschaffen. 

Die Apothekerschaft braucht endlich ein auskömmliches Honorar, weniger Bürokratie, ein Ende von unberechtigten Rechnungskürzungen durch Krankenkassen und mehr Entscheidungskompetenz. Wie groß die Bedeutung der Apotheken für die Versorgung ist und wie dramatisch es wäre, wenn noch mehr Apotheken als verlässliche, soziale Anlaufstellen vor Ort für immer verschwinden würden, ist unermesslich.“ 

Immer häufiger schließen Apotheken insbesondere aufgrund von Personalmangel. Die daraus resultierenden Versorgungslücken gerade im ländlichen Bereich erfordern auch hier ein engagiertes Vorgehen vonseiten der Politik – beispielsweise durch Errichtung einer Hochschule für Heilberufe in Brandenburg, an der eine gemeinsame Ausbildung von Pharmazeut*innen, Mediziner*innen und Zahnmediziner*innen stattfinden kann und an der so die interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert würde. 

„Während die Bundesagentur für Arbeit in der aktuellen Fachkräfteengpassanalyse für die Berufe der Zahnmedizin und der Humanmedizin keinen Mangel an Fachkräften in Brandenburg ausgewiesen hat, so werden die pharmazeutischen Berufe wiederholt als Engpassberuf eingestuft. Umso verwunderlicher ist es, dass in Brandenburg künftig Studiengänge für Zahnmedizin und Humanmedizin angeboten werden, nicht aber für Pharmazie“, so Dobbert. 

Die Landesregierung will nach eigenen Angaben die kommunale Daseinsvorsorge stärken. Dazu gehört aber auch, den „Mangelberuf“ des Apothekers zu beleben und die Ausbildung zu fördern, denn Apotheker sind für die individuelle Versorgung und Beratung der Patienten vor Ort unabdingbar. 

Studierende, die heimatnah in Brandenburg ausgebildet werden, würden in den meisten Fällen nach dem Abschluss ihre Arbeit in den heimischen brandenburgischen Apotheken aufnehmen. So würde man dem Apothekensterben gerade im ländlichen Raum nachhaltig entgegenwirken und eine flächendeckende, sichere und qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung für die Bürger sichern. 

Quelle und Logo: Landesapothekerkammer Brandenburg

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