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Brandenburger Tentpegger bei der Weltcup-Qualifikation im Oman

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Tentpegging ©Patrick Pleul

In zwei Wochen reiten die Brandenburger Tentpegger bei der Weltcup-Qualifikation im Oman um den Einzug ins Finale der Weltmeisterschaft. 

Bei der vierten Weltcup-Quali (nach Turnieren in Ägypten, Sudan und Pakistan) sind jetzt die Brandenburger mit der Deutschen Mannschaft dran. Wir reiten in Muskat im Oman gegen die Gastgeber-Mannschaft Oman und Kuwait, Yemen, Irak und die USA. Das Weltcup Finale ist im August in Südafrika. 

Am kommenden Wochenende ist das gesamte siebenköpfige Deutsche Team zu einem abschliessenden Trainingswochenende in Krügersdorf bei Beeskow. Schwerpunkt des Trainingslagers ist es, vor allem Technik, Taktik und die Abstimmung im Team zu üben. 

Wir haben sogar einen Motivations-Coach engagiert, denn es ist nicht zuletzt auch Nervensache, den „Peg“ zu treffen, wenn man mit um die 50 km/h Vollgas auf der Bahn galoppiert und dann mit Säbel oder Lanze versucht, diese kleinen Ziele zu treffen. 

©Patrick Pleul

Das Team

Fünf häufige Fragen: 

Werden wir uns für den Weltcup qualifizieren können? 
Das ist eher unwahrscheinlich, nur die besten beiden Teams qualifizieren sich.
Die Golfstaaten haben eine sehr lange Tentpegging Tradition, die Sportler, darunter inzwischen immer mehr Mädchen und junge Frauen trainieren von frühester Jugend an. In Deutschland hat man den rasanten Sport dagegen erst spät entdeckt, wir sind eine der jüngsten Tentpegging Nationen der Welt. Aber gegen die USA haben wir schon gewonnen und wollen das auch wieder tun. 

Nehmt ihr Eure Pferde mit? 
Nein. Die Pferde werden vom Veranstalter gestellt. Das macht es für Deutschland auch schwierig, größere internationale Turniere auszuschreiben. Die Pferde werden verlost, können innerhalb der Mannschaft getauscht werden. Anders als andere Sportarten, bei denen die Pferde gelost werden, sind hier aber Reitprofis unterwegs. Bei uns steht der Schutz der Tiere ganz oben. 

Bewaffnetes Reiten wie die Kavallerie? 
So wie nahezu alle Reitsport-Arten von Dressur bis Vielseitigkeit oder auch z.B. Biathlon hat unser Sport genau genommen einen militärischen Hintergrund. Natürlich haben wir auch Soldaten in unseren Reihen. Aber generell ist Tentpegging ein schneller Geschicklichkeitssport mit Pferden. 

© Patrick Pleul

Ist das nicht gefährlich, so schnell mit Waffen zu reiten? 
Tentpegging ist sicher gefährlicher als manch anderer (Reit)-Sport. Aber wir tun alles für die Sicherheit der Pferde und Reiter. Wir beginnen den Umgang mit den Waffen am Boden, es gibt eiserne Sicherheitsregeln; jede/r von uns weiß, wann und wie man gegebenenfalls sich von der Waffe trennt. 

Kann man bei euch mitmachen und was muss ich dafür können? 
Bei uns kann jeder mitmachen, jederzeit. Selbst ohne reiten zu können.
Wir reiten in unterschiedlichen Klassen und natürlich in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Pferde sämtliche Rassen machen bei uns mit. Warmblut, Schweres Warmblut, Haflinger, Quarter Horses, Criollos, Freiberger…. 

© Patrick Pleul

Für viele ist es einfach Geschicklichkeitstraining ohne Zeitdruck und mit Freude an Treffern. Andere wollen höher hinaus und reiten schneller und eventuell auch international. Und manche ermöglichen den Reitern erst den Spass, indem sie die Pegs eingraben, die Zeit stoppen, die Bahn absperren, für Sicherheit sorgen etc. und gar nicht selbst reiten.
Training ist zur Zeit immer sonntags. Mehr unter 0151/6751 4395

INFO:
Was ist Tentpegging?

  • Tentpegging ist eine von der Internationalen Reiterlichen Vereinigung FEI anerkannte regionale Sportart, die weltweit betrieben wird, mit Schwerpunkt in Ländern des Commonwealth. In Europa ist der Sport noch am Anfang, Vorreiter sind hier Großbritannien, Deutschland, Norwegen und Holland. 

  • Dabei geht es darum, im Galopp mit Lanze oder Säbel kleine Pappziele am Boden zu treffen oder auch im Galopp mit der Lanze Ringe zu stechen oder mit dem Säbel herabhängende Äpfel zu zerteilen.

  • Das Deutsche Team, erst seit wenigen Jahren in diesem Sport aktiv, hat z.B. bei der Qualifikation zum Weltcup im Januar 2018 in Khartoum/Sudan einen unerwartet guten dritten Platz gegen Südafrika, Sudan und Marokko erritten.
  • Derzeit sind mehr als 30 Nationen in der International Tentpegging Federation ITPF mit Sitz in Oman zusammengeschlossen.
  • In Deutschland gibt es derzeit zwei regionale Schwerpunkte, das ist die Gegend um Frankfurt/Main und Oder-Spree mit Berlin und Brandenburg.
  • Deutschland ist noch eine junge Tentpegging Nation, drei Mitglieder der Nationalmannschaft trainieren in Krügersdorf. Was Tentpegging so spannend macht? Die hohe Geschwindigkeit, mit der die Reiter in den höheren Klassen unterwegs sind – bis zu knapp 50 km/h – und die simple Wertung: Treffer! Oder eben nicht…
  • Großartig unterstützt werden wir als Oder-Spree Tentpegger von der Stadt Beeskow, der Sparkasse Oder-Spree und regionalen Unternehmen. Herzlichen Dank dafür!
  • International bei der International Tentpegging Federation ITPF vertreten ist Deutschland durch die GTPU, die German Tentpegging Union. 


 Quelle: Steffen Kukral /President GTPU

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