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Der Reiniger, die Katze und der Mond

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Abbildung: U5, Der Reiniger, aus der Serie Tarot der kleinen Dinge, 2023 © Courtesy of the artist

Ausstellungseröffnung in Eisenhüttenstadt dem Künstlerinnenkollektiv U5

Samstag, 18. November 2023
14 Uhr, Eintritt frei

Das Künstlerinnenkollektiv U5 hat auf Einladung der Kuratorinnen Helene Romakin und Lea Schleiffenbaum einen Blick in die 170.000 Objekte umfassende Sammlung des Museum Utopie und Alltag unternommen. Entstanden ist die Ausstellung Der Reiniger, die Katze und der Mond, die vom 18. November 2023 bis zum 20. Mai 2024 in Eisenhüttenstadt zu sehen sein wird.

Dafür durchmischen die Künstlerinnen Objekte aus dem Bestand des Museums mit Miniaturen, Skulpturen, Keramiken und Alltagsgegenständen aus dem eigenen Atelier und laden das Publikum ein auf eine humorvolle, kritisch-feministische Reise, welche im Spiel zwischen Assoziation und Erinnerung die Magie des Alltags beschwört.

Gleich im Eingangsbereich lassen U5 entlang von Formen und Farben Sammlungsobjekte und Kunstwerke in einer raumgreifenden Installation ineinander übergehen. Begleitet wird die Anordnung von einem 89-teiligen Tarotkarten-Set, dem Tarot der kleinen Dinge. Statt große und abstrakte Fragen des Lebens zu verhandeln, legen die Karten den Fokus auf das Alltägliche und Angewandte.

Zu den Museumsobjekten, die es den Künstlerinnen angetan haben, gehört auch eine Schachtel mit Dias einer DDR-Antarktis-Expedition. Sie erzählen die Geschichte der Georg-Foster-Station, deren letztes Expeditionsteam seinen Dienst im Oktober 1989 antritt, kurz vor dem Fall der Berliner Mauer. Die Bilder inspirieren U5 gleich zu mehreren künstlerische Arbeiten: die Videoarbeit 1985, die Serie 6 Flags: Pictures from Antarctica, sowie sechs neue Recreation Areas.

U5 wenden sich bewusst ab von großen historischen Aufarbeitungen und legen ihr Augenmerk stattdessen auf alltägliche Anekdoten, persönliche Erinnerungen und jugendliche Sehnsüchte.

Welche Geschichten werden erzählt und welche vergessen? Wie prägen unsere persönlichen Erinnerungen und Vorstellungen die Wahrnehmung von Objekten?

Indem U5 sich an der Materialität, Farbigkeit und Funktion der Gegenstände orientieren, lösen sie gewohnte Zuschreibungen ganz bewusst auf. Aus der vermeintlich abgeschlossenen Vergangenheit entsteht ein offener Raum, der – auch mit Hilfe des Publikums – immer wieder neue Erzählungen und Zusammenhänge hervorzubringen vermag.

Dem Museum Utopie und Alltag ist es ein Anliegen, Alltagskultur und Kunst aus der DDR nicht allein wissenschaftlich aufzuarbeiten und zu kontextualisieren, sondern gegenwärtige Erinnerungsdiskurse auch mit künstlerischen Mitteln kritisch zu hinterfragen. Schon seit mehreren Jahren lädt das Museum daher regelmäßig Kunstschaffende ein, sich kreativ den Beständen zu widmen und die Auseinandersetzung zu bereichern.

Ort
Museum Utopie und Alltag
Erich-Weinert-Allee 3
15890 Eisenhüttenstadt

Der Reiniger, die Katze und der Mond ist eine Fortsetzung der Ausstellung I love Clark, die Anfang des Jahres im Brandenburgischen Kunstverein Potsdam gezeigt wurde.

U5 ist ein Künstlerinnenkollektiv das 2007 gegründet wurde. Die künstlerische Arbeit von U5 ist vielfältig, Medien und Materialien werden nach Interesse und Dringlichkeit gewählt und vertieft. U5 beschäftigt sich mit Eigenschaften kollektiver Handlungs- und Wahrnehmungsweisen in der künstlerischen Produktion, in Ausstellungen sowie in wissenschaftlichen Projekten.

Lea Schleiffenbaum ist Kunsthistorikerin und freie Kuratorin. Sie realisiert eigene Projekte und Ausstellungen im öffentlichen Raum, unter anderem für die Neuen Auftraggeber. Helene Romakin ist Kulturwissenschaftlerin, freie Kuratorin und Autorin. In 2023 schloss sie ihre Doktorarbeit zu Anthropozän und Storytelling an der ETH Zürich erfolgreich ab.

Die Ausstellung entstand mit Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und der GeWi – Gebäudewirtschaft Eisenhüttenstadt GmbH.

Alle Informationen rund um das Museum, zu Ausstellungen, Veranstaltungen und Projekten finden Sie unter www.utopieundalltag.de.

Quelle: PM Museum Utopie und Alltag

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