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Hunderte Beschäftige beim Warnstreik in Eisenhüttenstadt auf der Straße

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Foto: IG Metall Ostbrandenburg

Alle Räder standen still – 2 Stunden Warnstreik in Eisenhüttenstadt
Hunderte Beschäftigte aus 6 Unternehmen haben sich heute am Warnstreik in Eisenhüttenstadt beteiligt

Die IG Metall Ostbrandenburg hat heute die Beschäftigten von ArcelorMittal und 5 weiteren Unternehmen in Eisenhüttenstadt zu einem 2 stündigen Warnstreik aufgerufen. An dem Warnstreik und der Kundgebung haben sich nahezu sämtliche in den Betrieben anwesende Beschäftigten beteiligt. Die Stahlproduktion in Eisenhüttenstadt stand zwischen 6:00 und 8:00 Uhr für zwei Stunden komplett still.

„Die IG Metall Mitglieder sind in dieser Stahltarifrunde kampffähig und kampfbereit. Das haben wir heute hier in Eisenhüttenstadt eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, sagte Holger Wachsmann, Geschäftsführer der IG Metall Ostbrandenburg.

Die IG Metall fordert in dieser Tarifrunde 8,2 Prozent. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung für die rund 8000 Beschäftigten in der ostdeutschen Eisen- und Stahlindustrie verlängert werden. Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlung lediglich eine Einmalzahlung in Höhe von 2100 Euro angeboten. Die IG Metall hat dieses Angebot als „in Struktur und Volumen völlig unzureichend“ zurückgewiesen und die Arbeitgeber aufgefordert, ein Angebot vorzulegen, das eine dauerhaft wirkende Erhöhung der monatlichen Entgelte beinhaltet. Dazu waren die Arbeitgeber auch nach der 2. Verhandlungsrunde bis heute nicht bereit.

Holger Wachsmann, Geschäftsführer der IG Metall Ostbrandenburg, sagte: „Der Warnstreik heute hat deutlich gemacht, dass die Beschäftigten nicht bereit sind, sich diese Tarifrunde mit einer Einmalzahlung abkaufen zu lassen.“ Wachsmann wies darauf hin, dass die IG Metall die Stahlbranche im vergangenen Jahr mit einem verantwortlichen Krisenabschluss gut durch die Pandemie gebracht habe und die Beschäftigten teilweise mit Extraschichten oder auch in Unterbesetzung ihren Beitrag dazu geleistet hätten, dass jetzt richtig viel Geld in der Branche verdient werden könne. „Nun ist es an der Zeit, dass die Arbeitgeber angesichts der steigenden Inflation mit einer guten Entgelterhöhung soziale Verantwortung gegenüber ihrer Beschäftigten übernehmen. Eine Einmalzahlung reicht da nicht. Es braucht eine ordentliche Erhöhung in der Entgelttabelle,“ so Wachsmann.

Mit dieser Erwartungshaltung gehe die IG Metall nun in die dritte Verhandlung für die ostdeutsche Eisen- und Stahlindustrie am 13. Juni. Der Geschäftsführer der IG Metall betonte, dass eine weitere Eskalation der Tarifrunde kaum zu vermeiden sei, wenn sich die Arbeitgeber dann noch immer nicht bewegen. Wachsmann: „Wir machen eine Tarifrunde nicht mit dem Ziel, einen Arbeitskampf durchzuführen. Wir führen eine Tarifrunde, um ein gutes Ergebnis für die Beschäftigten zu erreichen. Dass wir aber im Zweifel dafür auch in den Arbeitskampf gehen, haben wir heute gezeigt.“

Quelle: PM IG Metall Ostbrandenburg

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