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Kleist-Museum eröffnet neue Sonderausstellung 

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Kampagnenmotiv Zwischen Tinte und Tatsache Kleist-Museum (c)Laetitia Korte Studion Neue Museen

Am 10. Oktober eröffnet das Kleist-Museum, das größte Literaturmuseum Brandenburgs, die Sonderausstellung „Zwischen Tinte und Tatsache: Kleists ‚Berliner Abendblätter‘“, die sich in die Berliner Zeitungslandschaft Anfang des 19. Jahrhunderts begibt. Sie folgt dem Journalisten Heinrich von Kleist bei der Arbeit an seinem letzten Zeitungsprojekt, erzählt vom schnellen Erfolg und Scheitern der Tageszeitung und stellt bekannte Autoren, die an dieser mitwirkten, vor. Ein Highlight ist eine verschollen geglaubte Originalausgabe der ‚Berliner Abendblätter‘, die erstmals seit Jahrzehnten wieder zu sehen ist. Interaktive Stationen und ein spannendes Begleitprogramm laden Besucher*innen während der Laufzeit bis zum 25. Februar 2024 dazu ein, die Ausstellung inhaltlich zu bereichern.

Im Zentrum der Sonderausstellung steht Heinrich von Kleists drittes und letztes Zeitungsprojekt: die „Berliner Abendblätter“ (Oktober 1810 bis März 1811). Als Herausgeber und Redakteur einer der ersten deutschsprachigen Tageszeitungen bewegte er sich in seinen Artikeln zwischen Fakt und Fiktion, zwischen Berichterstattung und Literatur. Im Hinterkopf immer die drohende Zensur. Eine absolute Neuheit stellten die abgedruckten Polizeimeldungen dar. Geschichten wie die der „Mordbrennerbande“ begeisterten und würden heute als Boulevard-Presse bezeichnet werden. Das Netzwerk renommierter Autoren wie Clemens Brentano und Achim von Arnim, die an den „Abendblättern“ mitwirkten, wird ebenso beleuchtet wie der anfängliche Erfolg und das letztendliche Scheitern der Zeitung nach nur wenigen Monaten. 

„Mit der Ausstellung möchten wir dazu anregen, die journalistische Arbeit damals und heute kritisch miteinander zu vergleichen, und zeigen, dass Themen, mit denen sich Kleist 1810 beschäftigte, auch heute noch aktuell sind“, sagt Kuratorin Viviane Jasmin Meierdreeß. So wird z. B. anhand eines großflächigen Comics darüber nachgedacht, wie die „Berliner Abendblätter“ heute aussehen könnten. Neben einer verschollen geglaubten, im Zuge der Ausstellungsrecherchen von der Kuratorin wiederentdeckten Originalausgabe der Zeitung warten interaktive Stationen auf das Publikum. „Die Besucher*innen können in der Ausstellung selbst aktiv werden, in den „Abendblättern“ stöbern und kommentieren“, führt Meierdreeß aus. „An verschiedenen Punkten sind sie zum lauten Lesen, Diskutieren und Schreiben eingeladen.“

Ein abwechslungsreiches Programm begleitet die Ausstellung. In der Reihe „Medien 1810/2023“ in Kooperation mit rbb24 Inforadio und dem Frankfurter rbb-Studio diskutieren Gäste aus Politik, Journalismus, Wissenschaft und Kultur über Themen, die die Presse damals wie heute beschäftig(t)en. Auf verschiedenen Rundgängen in Frankfurt und Berlin führt die Kuratorin durch die Sonderausstellung und begibt sich an Originalschauplätze von Kleists Artikeln. Den Abschluss macht am 9. und 10. Februar 2024 die Uraufführung einer Produktion des Kleist Forums in Zusammenarbeit mit dem Kleist-Museum: die Tanzperformance „Die Seele am Faden“ mit Friedemann Vogel, einem der berühmtesten Balletttänzer unserer Zeit, auf der Bühne des Kleist Forums.

Eröffnung am 10. Oktober 

Die Sonderausstellung wird am 10. Oktober um 18 Uhr zusammen mit den Kleist-Festtagen im Beisein von Staatssekretär Tobias Dünow und des Oberbürgermeisters von Frankfurt (Oder), René Wilke, feierlich eröffnet. Gäste haben Gelegenheit, sich die Eröffnungs-Performance der Jugendgruppe des Theaters Frankfurt anzusehen. Kuratorin Viviane Jasmin Meierdreeß lädt dann bei den ersten Führungen auf eine Reise in die Geschichte der „Berliner Abendblätter“ ein.

Quelle: PM Stiftung Kleist-Museum

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