Richard Tschuschke hat Forstwirt gelernt, im Landesbetrieb Forst Brandenburg in der Oberförsterei Müllrose. Mit 19 Jahren machte er sich 2010 selbstständig – mit einem Sägegatter, einem mobilen Lohnsägewerk. Schon sein Vater fuhr damit von Kunde zu Kunde, um vor Ort Holz zu Bauholz zu schneiden. Richard Tschuschke schafft heute mit seinen drei Vollerntern 70.000 Festmeter im Jahr im Privat- und Landeswald, 700 davon arbeitet seine Mannschaft der Waldform GmbH in Ragow selber auf. Je nach Auftrag werden daraus Bretter, Dachlatten, Bohlen, Kanthölzer, Balken. Die Preise der Holz- und Baumärkte kann er locker unterbieten, die Qualität stimmt. Und wer es wissen möchte, dem sagt er auch, aus welcher Gemarkung das Holz stammt, das in Beeskow, Müllrose oder der Berliner Ecke dann verbaut wird. »Der einheimische Baustoff Holz, PEFC- und FSC-zertifiziert; viel mehr geworben müsste dafür noch werden, auch von der Politik«, sagt Tschuschke.
Blick auf die Ruinen des ehemaliges Helios-Geländes in Storkow © Andreas Batke/kursbuch oder-spree
Wie baut man eine Stadt um, der die Einwohner:innen abhandenkommen? Warum ist es besser, bestehenden Wohnraum zu nutzen statt immer mehr Flächen zu versiegeln? Und wer hat auf den Baustellen der Region das Sagen? Diesen Fragen geht unter dem Titel »vom abreißen und aufbauen« das aktuelle »kursbuch oder-spree« nach – und sucht die Antworten wie gewohnt bei den Menschen der Region. Insgesamt 16 Geschichten sind auf diese Weise entstanden, aufgeschrieben von Autor:innen wie Wolfgang de Bruyn, Tina Veihelmann und Uwe Rada, aber auch von zwei Schüler:innen des Rahn-Gymnasiums Neuzelle.
Bei der letzten Lesung am Freitag, 21. April 2023, um 19 Uhr im Firmensitz der Waldform GmbH an der B87 in Ragow-Merz wird es nicht nur um die Frage gehen, was Holz als regionalen Baustoff auszeichnet. Erfahren kann man dann auch, was die Innenstadtsanierung in Storkow so schwierig macht und warum Anne Langpap und ihre Familie sich in Merz für ein Haus im Bungalow-Stil entschieden haben. Neben den Autor:innen werden auch die jeweiligen Protagonist:innen bei Lesung und Gespräch zu Gast sein.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Aus Platzgründen wird um Voranmeldung gebeten unter Tel. 03366 35-2706 oder info@museumoderspree.de.
Herausgeber des »kursbuches oder-spree«, das im Verlag für Berlin-Brandenburg erscheint, sind der Landkreis Oder-Spree und der Förderverein der Burg Beeskow. »vom abreißen und aufbauen – kursbuch oder-spree« ist ein Projekt im Rahmen von »Campus Kultur – Burg Beeskow & KulTuS e.V.«, gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der Sparkasse Oder-Spree mithilfe des PS-Lotterie-Sparens, des Fördervereins der Burg Beeskow und des Landkreises Oder-Spree.
Erhältlich ist das »kursbuch oder-spree« in vielen Buchhandlungen der Region sowie in Ämtern, Museen und Tourismus-Informationen des Landkreises, auf der Burg Beeskow und online über museumoderspree.de.
Landkreis Oder-Spree/Förderverein Burg Beeskow (Hrsg.): »vom abreißen und aufbauen – kursbuch oder-spree«, Verlag für Berlin-Brandenburg, 128 S., ca. 50 Schwarz-Weiß-Abbildungen, 10 Euro, ISBN 978-3-96982-062-9