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Landesweites Ankerpunktetreffen auf der Burg Beeskow

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Tanja Tricarico und Bernd Pickert vom Verein "Geschichte hat Zukunft - Neuendorf im Sande e.V." während der Umbauarbeiten am Veranstaltungsort "Alte Tanke" (2022) ©Anne-Marie Graatz/Burg Beeskow

„Campus Kultur“ widmet sich in diesem Jahr den Themen Bürgerbühne und Literatur

Mit dem Projekt „Campus Kultur – Burg Beeskow & KulTuS e.V.“* gehört die Burg Beeskow zu insgesamt acht landesweiten Projekten, die für drei Jahre (2022–2024) vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (MWFK) im Rahmen des Programms „Regionale Kulturelle Ankerpunkte im ländlichen Raum“ gefördert werden. Teil des Programmes ist es dabei auch, die Zusammenarbeit und Vernetzung der geförderten Projektträger zu erhöhen und einander besser kennenzulernen. 

Bereits im März hatte sich so das Oderbruchmuseum in Altranft (Märkisch-Oderland) im Rahmen eines Workshop-Tages vorgestellt; am kommenden Mittwoch, 17. Mai 2023, werden sich Vertreter:innen der einzelnen Einrichtungen nun auf der Burg Beeskow einen direkten Eindruck vom „Campus Kultur“ verschaffen können. Erwartet werden u.a. Kulturakteur:innen vom Traumschüff aus Oranienburg, aus dem Verein Quillo (Uckermark) und dem Projekt Kulturdreieck Dahme-Spreewald sowie aus dem Haus des Wandels Heinersdorf und dem Verein LandKunstLeben Steinhöfel, die mit ihrem Projekt „DOK 15518“ den zweiten kulturellen Ankerpunkt in Oder-Spree bilden. Als Gäste dabei sind neben Mitgliedern des Vereins Geschichte hat Zukunft – Neuendorf im Sande e.V., der 2022 im Zentrum des Projektes „Campus ERINNERUNGS Kultur“ stand, auch Vertreter:innen des MWFK und der BTU Cottbus-Senftenberg. Letztere werden über ihr Projekt LAKUTEZU (Landkulturen: Teilhabe – Zukunft) berichten, in dessen Rahmen sie im Landkreis Oder-Spree in den kommenden drei Jahren die Praktiken ländlicher Akteursnetzwerke der zeitgenössischen Kulturproduktion erforschen wollen. 

Seit Anfang Mai wird auf dem Gelände des Familienzentrums Rehfelde im Rahmen des “Campus’ Bürgerbühne” an der neuen Außenbühne gebaut. ©Anne-Marie Graatz/Burg Beeskow

Neben einem Rückblick auf die „Campus“-Arbeit 2022 wird es nicht zuletzt einen Ausblick auf das diesjährige Programm geben. Die Arbeit am „Campus Bürgerbühne“ als direkte Kooperation mit dem Verein KulTus (Märkisch-Oderland) hat bereits begonnen. Ziel ist es, das vom Verein getragene Familienzentrum in Rehfelde als Begegnungsstätte weiter auszubauen und zu qualifizieren – mithilfe einer partizipativ gestalteten neuen Außenbühne, die anschließend u.a. als Bürger:innenbühne nutzbar sein soll. Nach mehreren Ideenwerkstätten und einer Machbarkeitsstudie sind die Bauarbeiten vor Ort bereits in vollem Gang – die Einweihung der Bühne ist für den 9. Juni 2023 geplant. 

Der zweite Campus in diesem Jahr wiederum wird sich als „Campus SCHREIB Kultur“ dem Thema Literatur widmen. Ausgangspunkt ist die alte Schäferei an der einstigen Blabbermühle, in der der Schriftsteller Günter de Bruyn (1926–2020) seit Ende der 1960er-Jahre gelebt und gearbeitet hat. 2022 gehörte die Burg Beeskow gemeinsam mit der Stiftung Kleist-Museum, Frankfurt (Oder), und dem Literarischen Colloquium Berlin (LCB) zu den Partnern, mit denen die Günter-de-Bruyn-Stiftung erstmals das Tandem-Stipendium „Abseits.“ ausgeschrieben hat: 2,5 Monate lang soll es zwei Stipendiat:innen ermöglichen, an de Bruyns einstigem Wohnort miteinander zu arbeiten. 

Parallel dazu bringt der „Campus SCHREIB Kultur“ sechs weitere Orte im Landkreis mit sechs Autor:innen zusammen: Für jeweils zwei Wochen im September und Oktober werden sie die Menschen in ihrem Alltag begleiten und – jenseits jeglicher Dorfromantik – einen Blick auf das Leben im ländlichen Raum werfen. Am Ende jedes Aufenthaltes steht eine Lesung im Gast-Ort; jeweils drei Lesungen an einem Tag, verbunden durch eine Bustour und angereichert mit kulturellen Angeboten lokaler Akteur:innen und einer Visualisierung der entstandenen Texte. 

Eine abschließende Literaturkonferenz Oder-Spree als Pendant zur jährlichen Kulturkonferenz bringt dann am 8. Oktober 2023 noch einmal alle Partner:innen zusammen. Zum Thema „Residenzen“ wird sie nicht zuletzt nach der Sinnhaftigkeit von Stipendien als Instrument der Autor:innenförderung fragen – erwartete werden dazu Teilnehmende u.a. von der Spreewälder Kulturstiftung (Spreewald-Literatur-Stipendium), vom Förderverein Temnitzkirche (Temnitzschreiber) und dem Kurt Tucholsky Literaturmuseum (Stadtschreiber Rheinsberg), aus Schloss Wiepersdorf, vom Literarische Colloquium Berlin und dem Brandenburgischen Literaturrat. Gefeiert werden soll an diesem Tag zudem das 30-jährige Jubiläum des Stipendiums Burgschreiber:in zu Beeskow – knapp die Hälfte der ehemaligen Amtsinhaber:innen hat ihr Kommen bereits zugesagt.     

*Im Rahmen des Projektes „Campus Kultur“ möchte sich die Burg Beeskow als Kultur-, Bildungs- und Ausstellungszentrum des Landkreises Oder-Spree weiter in den ländlichen Raum hinein öffnen. Geplant ist – angelehnt an die Themen des museums oder-spree –, an wechselnden Orten der Region einen temporären Campus einzurichten, auf dem sich Künstler:innen und Kulturakteur:innen mit diesen Themen ebenso auseinandersetzen wie mit aktuellen Fragestellungen, denen sie dort begegnen. Begleitung und Unterstützung erhalten sie dabei von ortsansässigen Vereinen und Initiativen. 

Quelle: Burg Beeskow 

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