Letzte Sonderführung zum „Judaskuss“ und „Jesus vor Kaiphas“ am Sonntag, 13. März, 13 Uhr
Das Museum Himmlisches Theater im Kloster Neuzelle, in dem jeweils zwei Szenen des Neuzeller “Heiligen Grabes” ausgestellt werden, ist vom 14. März bis zum 1. April für die Öffentlichkeit geschlossen. Grund ist der Wechsel der Szenen “Judaskuss” und “Jesus vor Kaiphas”, die Platz machen für die Darstellungen von “Jesus vor Hannas” und der “Grablegung”. Die beiden neuen Szenen können nach aufwändiger Restaurierung im Landesamt für Denkmalpflege in Wünsdorf ab dem 2. April erstmals seit mehr als 150 Jahren öffentlich präsentiert werden.
Am Sonntag, 13. März, findet um 13 Uhr eine letzte Sonderführung zum “Judaskuss” und “Jesus vor Kaiphas” statt. Tickets können in der Besucherinformation Neuzelle oder im Museum selbst erworben werden, die Kosten für die Führung betragen 5 € zzgl. Museumseintritt.
Hintergrund-Info: Das Neuzeller „Heilige Grab“
Das Heilige Grab in Neuzelle gehört als Kulisse zum Typ der illusionistischen Raumarchitekturen. Es wurde um 1751 vom Künstler Johann Felix Seyfried im Auftrag des Klosters Stift Neuzelle geschaffen. Es sind weltweit noch etwa 30 Kulissenheiliggräber aus dem 18. Jahrhundert und eine viel größere Anzahl aus dem 19. Jahrhundert erhalten. Das Neuzeller Heilige Grab kann vor allem wegen seines Wortreichtums als Bilderpredigt päpstlicher Propaganda verstanden werden. Sie richtete sich – in einem protestantischen Umfeld – sowohl vor allem gegen die reformatorische Sicht der Eucharistie als auch gegen aufklärerisches Gedankengut. Auch heute noch zählt das Heilige Grab zu den bedeutendsten Kunstwerken im Kloster Neuzelle sowie im Land Brandenburg. Im März 2015 wurde in Neuzelle ein neues Museum zur dauerhaften Präsentation der Passionsdarstellungen eröffnet.
Das Neuzeller Heilige Grab mit seinen 14 Passionsszenen und der Auferstehungsszene mit fast lebensgroßen Figuren in fünf Bühnenbildern ist europaweit nach Umfang, Größe und künstlerischer Qualität einmalig. Von den rund 240 großformatigen Tafeln und Leinwänden haben sich 229 erhalten. Das Neuzeller Heilige Grab nutzt theatralisch die Mittel und Möglichkeiten barocker Inszenierung. Aus kunsthistorischer und restauratorischer Sicht spektakulär ist die Tatsache, dass die barocken Theaterelemente authentisch erhalten sind und nicht übermalt wurden.
Quelle: Stiftung Stift Neuzelle