Der Schauspieler Walter Plathe schlüpft am 12. November im Frankfurter Kleist Forum in die Rolle des Heinrich Zille und trägt Ausschnitte aus dessen Buch „Hurengespräche“ vor. Der Romanzyklus des Berliner Originals erschien 1921 und wurde von der preußischen Zensur als Pornographie verteufelt und auf der Stelle verboten. Heute gilt er als erschütterndes und authentisches Zeitdokument.
Ungekürzt und unzensiert erzählen acht Frauen von ihren Erlebnissen im Berliner „Milljöh“ Anfang des 20. Jahrhunderts, das vor allem durch die katastrophalen Wohn- und Lebensbedingungen geprägt war. Ihre Monologe schildern Verhältnisse und Erlebnisse, die genau genommen unbeschreiblich sind und von frühem sexuellen Missbrauch bis zu geduldetem Inzest reichen. Wie viele Zille-Arbeiten sind sie eine genaue soziale Studie, die mehr sagt als jede gelehrte Abhandlung und jedes Geschichtsbuch. Ein (Un-)Sittenbild zwischen Verwahrlosung, Tragik und brutaler Komik.
Hurengespräche nach Heinrich Zille
Walter Plathe (Lesung)
Peter Buchheim (Klavier)
SO / 12.11. / 15:00 / Kleist Forum
Tickets: 22,- / 11,- € (Preisgruppe 1) / 18,- / 9,- € (Preisgruppe 2)
Familienticket: 55,- / 45,- €
Quelle: PM Messe und Veranstaltungs GmbH Frankfurt (Oder)