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Steigerungen im Wertpapier- und Kreditgeschäft: Sparkasse zieht Bilanz für 2021 

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Die Finalisierung des Jahresabschlusses steht kurz bevor und die Sparkasse Oder-Spree zieht Bilanz zum Geschäftsjahr 2021. Auch im 199. Jahr ihres Bestehens hat die Sparkasse trotz der schwierigen Rahmenbedingungen das Jahr mit einem zufriedenstellenden Ergebnis abgeschlossen. 

Die Coronapandemie, die unvermindert zunehmenden, regulatorischen Anforderungen sowie die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB stellte das regional tätige Kreditinstitut vor stetige und neue Herausforderungen. 

Die Bilanzsumme stieg zum Bilanzstichtag 31.12.2021 um 154 Mio. Euro auf insgesamt 3.542 Mio. Euro. Das entspricht einer Steigerung von rd. 4,5 % im Vergleich zum Vorjahr. 

Bei den Kundeneinlagen ist erstmals eine leicht rückläufige Tendenz zu erkennen. Sie sanken um 15 Mio. Euro auf 2.886 Mio. Euro. Unmittelbar vom derzeitigen Nullzins-Umfeld waren auch die Bestände an Spareinlagen beeinflusst. Sie verringerten sich zum Bilanzstichtag auf 570,8 Mio. Euro. Der Kundenbestand an Wertpapieren stieg dagegen deutlich auf ein Gesamtvolumen von 676,4 Mio. Euro. 

„Diese Entwicklung ist auch Ausdruck der andauernden Niedrigzinsphase. Je länger diese Zinspolitik anhält, desto weiter entfernen wir uns von normal funktionierenden Märkten. Die Volkswirtschaft steckt in einer Schuldenfalle und für die EZB wird es zunehmend schwieriger, ihre Zinsen selbst bei einer besseren Konjunktur oder einer starken Inflation zu erhöhen. Letztlich nimmt die EZB mit ihrer Geldpolitik in Kauf, dass Ersparnisse, Altersvorsorge und Löhne weiter entwertet werden. Kaum ein Kreditinstitut wird bei dieser Geldpolitik seine Kunden dauerhaft vor Negativzinsen bewahren können.“ so der Vorstand zur Situation. 

Die Kundengespräche zu Rahmenvereinbarungen von Verwahrentgelt werden von den Kunden verstehend aufgenommen. Vielen ist die inflationsgetriebene Geldentwertung auf ihrem klassischen Sparanlagen wenig bewusst und sind deshalb auch dankbar für Anregungen, wie dieser begegnet werden kann. 

Weiter deutlich gestiegen – und zwar um 87 Mio. Euro bzw. 6,3 % – ist der Bestand an Kundenkrediten. Zum Jahresende entfallen auf diese Bilanzposition 1.469 Mio. Euro. Der Kreditbestand für Unternehmen und wirtschaftlich selbstständige Personen betrug zum Jahresende 694,1 Mio. Euro und stieg um insgesamt 8 %. Die Nachfrage nach Immobilien ist ungebrochen hoch. Das spiegelt sich erneut im Bestand an Kreditmitteln für den privaten Wohnungsbau wider. Das Volumen per 31.12.2021 stieg auf 529,1 Mio. Euro und liegt damit erneut ca. 61 Mio. Euro höher als im Vorjahr. Konsumentenkredite wurden in Höhe von insgesamt 55,3 Mio. Euro vergeben. 

Nahezu ungebremst ist die Entwicklung im Onlinesegment. Die Internetfiliale verzeichnete 6,4 Mio. Besuche auf den Präsenz- und über 5,3 Mio. auf den Online-Banking-Seiten. Inzwischen haben sich über 70.300 Kunden für das Online-Banking entschieden. 

Das sind wieder rd. 6,5 % mehr als im Vorjahr. Insgesamt wurden im Jahr 2021 1,69 Mio. Überweisungen online getätigt, was einer Steigerung von 5,6 % entspricht. Um 11,4 % stieg die Zahl der elektronisch bereitgestellten Kontoauszüge. Pandemiebedingt nahm der Trend zum unbaren Bezahlen mit Karten oder dem Smartphone direkt am Point-Of-Sale weiter zu. 

Auch diese Entwicklungen wirken sich auf Handeln der Sparkasse aus. „Im wirtschaftlichen Umfeld von Niedrigzinspolitik und dem zunehmend geänderten Nutzungsverhalten wird auch zukünftig nicht jede Geschäftsstelle zu erhalten sein. Kein Vorstand oder Verwaltungsrat schließt gerne eine Filiale. Das sind schwierige und unpopuläre Entscheidungen, die getroffen werden müssen, um dem notwendigen Wirken eines ordentlichen Kaufmanns gerecht zu werden.“ so der Vorstand. 

Auch mit Standortveränderungen im Jahr 2021 kann die Sparkasse mit Stolz auf das dichteste Geschäftsstellen- und Servicenetz in der Region verweisen. „Wir investieren auch zukünftig in unsere Standorte. So ist beispielweise die Errichtung eines Wohn- und Geschäftshauses mit Sparkassenpräsenz in der Rathenaustraße Frankfurt (Oder) als Ersatz für die Geschäftsstelle Paulinenhof sowie die weitere, umfassende Modernisierung der Geschäftsstelle Am Bullenturm in Fürstenwalde mit einem Volumen von rd. 1,4 Mio. Euro geplant.“ 

Mit gut 390 Beschäftigten zählt die Sparkasse nach wie vor zu den großen Arbeitgebern in der Region. Auch in puncto Ausbildung nimmt sie einen besonderen Stellenwert ein. Seit 1990 stellte sie insgesamt 470 Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zur Verfügung. Aktuell werden 29 Auszubildende beschäftigt. 

Dazu der Vorstand: „Das ist etwas, was uns von unseren Wettbewerbern deutlich unterscheidet. Wir sind auch in der Zukunft für unsere Kunden da und hören ihnen zu. Wir bleiben Ansprechpartner vor Ort und bieten mit unserer Werteorientierung und Regionalität ein erfolgreiches Gegenmodell zu rein gewinnorientierten, multinationalen, anonymen Großkonzernen oder Internetriesen.“ 

Die Kosten-Ertrags-Relation (CIR) – der Aufwand, der für einen Euro Ertrag notwendig ist – belief sich 2021 auf einen Wert von rd. 58 % und wurde ggü. dem Vorjahr (60 %) verbessert. Der Fokus wird auch in Zukunft auf einem konsequenten Kostenmanagement liegen müssen. Nur eine stabile Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage bildet die Basis für die Sicherung einer soliden Eigenkapitalausstattung, um damit den weiter steigenden bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen zu entsprechen. Der Jahresgewinn wurde anteilig dem Eigenkapital und den weiteren Reserven zugeführt. Dadurch wird die Risikotragfähigkeit der Sparkasse weiter gestärkt. 

Im Bereich der Nutzenstiftung unterstützte die Sparkasse wiederholt zahlreiche gemeinnützige Projekte und Aktivitäten. Insgesamt 580.000,00 Euro an Fördermitteln stellte sie in Form von Spenden, Sponsoring und PS-Lotteriemitteln für die Region bereit. Damit wurde über 230 gemeinnützigen Vereinen und Antragstellern geholfen. 

Zusammenfassend schätzt der Vorstand ein: „Das Geschäftsmodell Sparkasse hat sich in einem turbulenten Umfeld wiederholt bewährt. Kritisch betrachtet erwarten wir neben dem Kurswechsel in der Geldpolitik weniger Regulierungseifer, eine ausgewogene 

Nachhaltigkeitsdebatte und Verbraucherschutz mit Maß und Ziel.“ 

Mit ihrem 200-jährigen Bestehen im Jahr 2022 arbeitet die Sparkasse per se nachhaltig und nimmt auch den Kampf gegen den Klimawandel ernst. „Skeptisch sehen wir hingegen vorgesehene Regelungen, die nicht mehr Klimaschutz schaffen, sondern vor allem eine kostspielige Administration und überbordende Offenlegungspflichten hervorbringen. Gleiches gilt für den Verbraucherschutz. Verbraucherschutz heißt auch, dass man die Verbraucher vor zu viel Bürokratie schützt. Unsere Kunden können „eigenverantwortlich“ über ihre Verträge entscheiden und zeigen uns in gestiegenen Beratungszahlen ihr hohes Vertrauen. Dafür möchten wir unseren vielen Kundinnen und Kunden ausdrücklich danken.“ 

Auf diese Kundenbeziehungen – teilweise auch über mehrere Generationen hinweg – ist das Team Sparkasse überaus stolz. 

„Danken möchten wir natürlich auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, mit denen wir das Jahr 2021 erfolgreich meistern konnten.“ 

2022 ist ein besonderes für die Sparkasse Oder-Spree. Am 1. Oktober 1822 wurde in Frankfurt (Oder) die Städtische Sparkasse zu Frankfurt an der Oder eröffnet. Deshalb feiert die Sparkasse in diesem Jahr ihr 200-jähriges Bestehen in der Region. Die Sparkasse hat verschiedene Aktivitäten und Aktionen geplant, um ihr Jubiläum würdig zu begehen. „Wir wollen im Jahr 2022 Akzente setzen, um gegenüber unseren vielen Kunden auf unsere Geschichte hinzuweisen. Seien Sie gespannt auf das, was wir vorbereitet haben“, so der Vorstand der Sparkasse Oder-Spree. Über die Aktivitäten wird jeweils gesondert informiert. 

Quelle: Sparkasse Oder-Spree Foto: Der Vorstand der Sparkasse Oder-Spree: Vorstandsvorsitzender Veit Kalinke (r.) und Vorstandsmitglied Matthias Maschke (l.)  Sparkasse Oder-Spree/Tobias Tanzyna 

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