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Zukunft des Stahlstandortes Eisenhüttenstadt

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Dienstleister des Stahlwerks Eisenhüttenstadt vernetzen sich, für die anstehende Transformation in der Stahlindustrie

Der in den kommenden Jahren bevorstehende Umbau des Stahlstandorts Eisenhüttenstadt zur Produktion von „grünem Stahl“ bringt nicht nur für die Beschäftigten im Stahlwerk hohe Risiken mit sich. Auch die Beschäftigten bei den zahlreichen Dienstleistern und Zuliefern des Stahlwerks werden direkt betroffen sein. Betriebsrätinnen, Betriebsräte und die IG Metall Ostbrandenburg ergreifen deshalb jetzt die Initiative, damit Beschäftigung und Arbeitsplätze in und um den Stahlstandort Eisenhüttenstadt langfristig gesichert werden können.

Um die aktuellen Entwicklungen am Stahlstandort Eisenhüttenstadt durch Geschäftsführer von ArcelorMittal Eisenhüttenstadt vorgestellt zu bekommen und die Folgen aber auch Handlungsoptionen für die Betriebe und die Beschäftigten zu diskutieren, hat die IG Metall Ostbrandenburg am Freitag, 6. Mai 2022, Betriebsrätinnen und Betriebsräte von allen Zulieferern und Dienstleistern des Werks zu einer Konferenz nach Eisenhüttenstadt eingeladen. Weiteres Ziel der ersten gemeinsamen Veranstaltung dieser Art war, dass sich die Betriebsrätinnen und Betriebsräte miteinander vernetzen, um gemeinsam Handlungsoptionen entwickeln zu können, mit denen sie die bevorstehenden Herausforderungen bewältigen und Arbeitsplätze in ihren Betrieben auch zukünftig erhalten können.

„Die Zeit drängt. Wir haben den Eindruck, dass sich viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Dimension der anstehenden Transformation noch nicht bewusst sind“, sagte Holger Wachsmann, Geschäftsführer der IG Metall Ostbrandenburg. „Die Unternehmen müssen sich jetzt auf die kommenden Veränderungen vorbereiten, um zukunftsfähig zu bleiben und Arbeitsplätze in und um Eisenhüttenstadt langfristig zu sichern.“

Welche Personalplanungs- und Entwicklungskonzepte brauchen wir? Welche Anforderungen an Arbeit und Qualifizierungen wird es in Zukunft geben? Manche Jobs werden in Folge der Transformation in Zukunft nicht mehr erforderlich sein, neue Jobs mit anderen Qualifikationen benötigt werden. Entscheidend für die Sicherung von Arbeitsplätzen ist deshalb, dass die Beschäftigten rechtzeitig entsprechende Möglichkeiten erhalten, sich weiterbilden und -qualifizieren zu können. Um diesen Prozess im Sinne der Beschäftigten zu gestalten, müssen Betriebsräte ihre Mitbestimmungsrechte konkret und effektiv nutzen können, so die Forderung der Teilnehmenden. Außerdem müssen die Arbeitsbedingungen und Verdienstmöglichkeiten bei den Dienstleistern und Zulieferern geregelt werden, forderten viele Teilnehmer, damit es für die Beschäftigten lohnenswert ist, weiterhin dort zu arbeiten.

 „Das Werkzeug dazu heißt Tarifvertrag“, so Holger Wachsmann, Geschäftsführer der IG Metall Ostbrandenburg. Bei ArcelorMittal fordert die IG Metall bereits einen Transformationstarifvertrag. Auf der Konferenz wurde klar, auch bei den Dienstleistern braucht es Tarifbewegungen um Sicherheit für die Beschäftigten zu schaffen.

Der Veränderungsdruck auf die Stahlindustrie in den kommenden Jahren ist immens. Die großen Treiber der Veränderungen sind vor allem die Themen Wasserstoff und Dekarbonisierung. Inzwischen ist bekannt, dass ArcelorMittal plant den Hochofen bis Ende 2025 durch zwei Elektroöfen zu ersetzen, um den Ausstoß des Klimagases CO2 drastisch zu senken. Der möglichst schnell zu errichteten Versuchsanlage zur Direktreduktion von Eisenerz, soll später eine Anlagenkapazität zur kompletten Eigenversorgung mit Eisenschwamm am Standort Eisenhüttenstadt folgen.

Quelle: Pressemitteilung IG Metall Foto: IG Metall

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