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19. bis 22. Juni 2024
in Beeskow, Eisenhüttenstadt und Cottbus

Im Rahmen der ersten Sommerakademie für ostdeutsche Kunst treffen sich vom 19. bis 22. Juni 2024 junge und erfahrene Wissenschaftler*innen und Kurator*innen. Im Zentrum wird die Frage nach dem wissenschaftlichen Umgang mit Kunst aus der DDR stehen.

Initiiert und veranstaltet wird die Sommerakademie von Prof. Dr. Sylvia Claus (Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg), Prof. April Eisman (Iowa State University/Transatlantic Institute for East German Art – TIEGA) und Dr. Angelika Weißbach (Museum Utopie und Alltag).

Die Sommerakademie startet in Beeskow, wo der amerikanische Germanist und Filmwissenschaftler Prof. Dr. Stephen Brockmann anlässlich seiner neuesten Publikation The Freest Country in the World über 1990 und die „letzte DDR“ sprechen wird. Der Vortrag ist öffentlich und kann von allen Interessierten besucht werden. Danach bietet das Beeskower Schaudepot des Museum Utopie und Alltag mit seinem speziellen, in der DDR öffentlich erworbenen Bestand an Kunstwerken zahlreiche Anknüpfungspunkte für Bildanalysen und Kontextualisierung. Am zweiten Museumsstandort in Eisenhüttenstadt erhalten die Teilnehmenden dann einen Exkurs zur Alltagskultur sowie zu Architektur und Städtebau in der DDR. Hier spielt die baubezogene Kunst eine besondere Rolle. In Cottbus sind durch die Kooperation mit dem Brandenburgischen Landesmuseum für Moderne Kunst tiefe Einblicke in eine klassische Kunstsammlung möglich, deren Entstehungsgeschichte und Zusammensetzung sich stark von Beeskow unterscheidet. Auf einer Abschlussdiskussion in der Cottbuser Universität werden schließlich Ergebnisse und Ideen für die Zukunft formuliert.

Zentrales Ziel der Sommerakademie ist es, eine Grundlage für zukünftige Forschung zu schaffen und gleichzeitig ein Netzwerk von Wissenschaftler*innen aufzubauen. So soll die Isolation aufgehoben werden, der sich vor allem Nachwuchswissenschaftler*innen aufgrund der Marginalisierung des Themas innerhalb des Universitätssystems gegenübersehen.

Zudem ist die Sommerakademie 2024 als erste einer Reihe gedacht. Sie soll alle zwei bis drei Jahre jeweils in einem anderen Bundesland stattfinden und Sammlungen mit Kunst aus der DDR in einem fortlaufenden Austausch verbinden.

Gefördert wird die Sommerakademie durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung.

Die letzte DDR und die Erinnerung der Freiheit
Vortrag von Prof. Stephen Brockmann

19. Juni, 20 Uhr
im Kleinen Balkensaal der Burg Beeskow, Eintritt frei

Es gab nicht nur eine DDR, sondern viele: die DDR Ulbrichts, die DDR Honeckers, die DDR der späten 80er Jahre und schließlich auch die DDR zwischen Oktober 1989 und Oktober 1990, als die friedliche Revolution gesiegt hatte, die SED ihre Macht weitgehend verloren hatte, und die Bevölkerung ein bisher nie dagewesenes Gefühl der Freiheit hatte: das Gefühl, dass man die Zukunft selbständig zu gestalten vermag. Dieser Vortrag spürt dieser damals neu gewonnen aber leider zum Teil längst wieder vergessenen Freiheit nach und stellt Fragen an die Erinnerung der friedlichen Revolution und die zwischen dem Westen und dem Osten entstandene Kluft in der Erinnerung. 

Der öffentliche Vortrag findet auf Deutsch statt.

Alle Informationen rund um das Museum, zu Ausstellungen, Veranstaltungen und Projekten finden Sie unter www.utopieundalltag.de.

Vorschaubild: Einsicht in das Depot des Museum Utopie und Alltag, Foto: Kevin Fuchs, ©Museum Utopie und Alltag Quelle: PM Museum Utopie und Alltag

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