Am Mittwochmorgen gab es einen Großeinsatz der Polizei in Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen gegen eine mutmaßliche rechtsextreme Terrorzelle namens „Letzte Verteidigungswelle“. Fünf Verdächtige, alle minderjährig im Alter von 14 bis 18 Jahren, wurden festgenommen. Sie werden beschuldigt, Mitglieder oder Unterstützer der Gruppe zu sein, die Angriffe auf Geflüchtete und politisch Andersdenkende geplant haben soll. Die Bundesanwaltschaft wirft vier der Festgenommenen die Mitgliedschaft und einem die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vor. Neben versuchtem Mord und Brandstiftung werden auch Sachbeschädigungen angeführt. Die Gruppe soll das Ziel verfolgt haben, durch Gewaltakte gegen Migranten und politische Gegner einen Zusammenbruch des demokratischen Systems in Deutschland herbeizuführen.
Zu den Festnahmen von mutmaßlichen Mitgliedern und Unterstützern der rechtsextremistischen terroristischen Vereinigung „Letzte Verteidigungswelle“ erklärt Innenstaatssekretär Frank Stolper in Potsdam:
„Die Taten, die den Beschuldigten zugerechnet werden, sind äußerst schwerwiegend. Es ist erschreckend, wie jung die Beschuldigten sind. Der Verfassungsschutz Brandenburg hatte bereits vor Längerem vor diesen neu entstandenen rechtsextremistischen Strukturen gewarnt. Es bleibt zu hoffen, dass die Festnahmen heute und die weiteren Ermittlungen eine abschreckende Wirkung auf diese noch junge Szene haben werden. Die Festnahmen zeigen aber auch: Der Rechtsstaat handelt mit der gebotenen Entschlossenheit und notwendigen Härte.“
Die sogenannte „Letzte Verteidigungswelle“ gehört mit anderen Gruppierungen zum strukturellen Kern des neuformierten „gewaltorientierten subkulturellen Neonationalsozialismus“. Unter den bundesweit vertretenen Strukturen ist die „Letzte Verteidigungswelle“ nach Einschätzung des brandenburgischen Verfassungsschutzes eine Gruppierung mit hoher Gewaltbereitschaft.