Filmreihe Zeitschnitt 2025: „Morgen soll nicht vorgestern sein.“ Ost-Frauen im Film

Termin Ort 20. Juli 2025 um 15:00 Uhr
Dorfkirche Dolgelin, Alte Poststraße 12, 15306 Lindendorf
Eintritt frei – Spende erbeten
Eine Veranstaltungsreihe der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur in Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam
Zum Film:
R: Lothar Warneke, D: Christine Schorn, Hermann Beyer, Cox Habbema, DDR 1982, 100 min, Spielfilm FSK: ab 12 Jahren
Inge ist glücklich geschiedene Eheberaterin und lebt mit ihrem Sohn am Alexanderplatz. Eine Krebsdiagnose veranlasst sie, neu über ihr Leben nachzudenken. Einen Tag und eine Nacht streift sie durch Berlin, trifft alte Freundinnen und Freunde wieder, trennt sich vom Liebhaber und lässt sich auf einen neuen Mann ein. Ein poetischer Film der von einer existentiellen Krise und der Kraft eines Neubeginns erzählt.
Filmhistorische Einführung
Dr. Claus Löser, Filmhistoriker und –kurator
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam und dem Förderverein Dolgeliner Dorfkirche e.V.
Zur Reihe:
Die DDR-Verfassung von 1949 verankerte die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie das Recht auf gleichen Lohn bei gleicher Arbeit. Diese Festschreibung baute sowohl auf dem Kampf von Frauenrechtlerinnen als auch auf Formulierungen aus der sowjetischen Verfassung auf. Dies eröffnete Frauen einerseits neue berufliche Möglichkeiten. Andererseits verblieb die Verantwortung für Haushalt und Familie weiterhin bei ihnen, während Männer in Politik und Wirtschaft dominierten. Aus diesem Spannungsverhältnis entstanden veränderte Rollenverständnisse, Konflikte und Widerstände, die auch kinogeschichtlich ihren Ausdruck fanden. Die diesjährige „Zeitschnitt“ -Reihe wird sich diesen Widersprüchen widmen und einen filmischen Bogen von 1950 bis in die Gegenwart spannen. Angeboten werden sowohl Filme, die das offizielle Emanzipations-Ideal propagieren als auch solche, die vom Aufbegehren gegen die als zu eng empfundenen staatspolitischen Maßstäbe zeugen. In drei Dokumentarfilmen aus den 2000er Jahren reflektieren die Protagonistinnen über ihre Erlebnisse und den Kampf um Selbstbestimmtheit und Freiheit. Eröffnung und Abschluss im Filmmuseum erweitern den Blick um osteuropäische Perspektiven. Jeder Kinoabend beginnt mit einer filmhistorischen Einführung durch Dr. Claus Löser, und es gibt die Einladung zum gemeinsamen Gespräch nach dem Film.
Quelle: PM LAKD Brandenburg