Der Landkreis Oder-Spree hat sich in einem offenen Brief an das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg gewandt, um auf die unhaltbaren Zustände auf der Regionalbahnlinie RB36 aufmerksam zu machen. Landrat Frank Steffen kritisiert darin insbesondere die wiederholten Zugausfälle und die mangelhafte Fahrgastinformation, die insbesondere Schülerinnen und Schüler an den Schulstandorten Beeskow und Storkow (Mark) erheblich beeinträchtigen.
„Die derzeitige Situation ist nicht mehr hinnehmbar“, so der Landrat. Trotz der seit Februar 2025 umgesetzten, umfassenden Fahrplanoptimierung im Landkreis, kommt es auf der RB36 vermehrt zu ungeplanten Zugausfällen – insbesondere auf der morgendlichen Verbindung von Storkow nach Beeskow. Diese Ausfälle betreffen vor allem den Schulweg vieler Kinder und Jugendlicher.
In seinem Schreiben fordert Landrat Steffen:
- Zuverlässigen Betrieb auf der RB36: Zugausfälle müssen auf ein Minimum reduziert und bei Bedarf durch Busnotverkehre ersetzt werden. Zudem sollen alle Fahrgastinformationen zentral über die Plattform der VBB GmbH bereitgestellt werden – statt über eine Vielzahl von Internetseiten.
- Schülergerechter Schienenersatzverkehr (SEV): Bei geplanten Bauarbeiten, wie aktuell zwischen Königs Wusterhausen und Beeskow, sind Schülerverbindungen frühzeitig und gezielt zu berücksichtigen. Eine kurzfristige Anpassung des SEV ist nicht ausreichend. Es bedarf frühzeitiger Abstimmungen und verbindlicher Fahrpläne, die auch Zubringer- und Abholbusse sinnvoll einbinden.
Der Landkreis kritisiert in diesem Zusammenhang auch die mangelnde Koordination zwischen den beteiligten Akteuren, darunter die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) und die Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH (VBB). Wiederholt sei der Landkreis von betroffenen Eltern, Schulen und Fahrgästen kontaktiert worden, die zuvor bei der NEB oder VBB keine Unterstützung erfahren hätten.
Laut Brandenburgischem Schulgesetz ist die Schülerbeförderung eine Pflichtaufgabe der Landkreise. Gleichzeitig verpflichtet das Gesetz die Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs zur engen Zusammenarbeit – eine Verantwortung, der aus Sicht des Landkreises Oder-Spree derzeit nicht in ausreichendem Maße nachgekommen wird.
„Wir erwarten vom Land Brandenburg und den beauftragten Verkehrsunternehmen eine klare Positionierung und schnelle Lösungen, um die Schülerbeförderung dauerhaft zu sichern“, so Landrat Frank Steffen abschließend.
Lesen Sie den kompletten Brief an den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH.
Quelle: PM LOS




