Die Berliner Musiktheatergruppe glanz&krawall holt Heinrich von Kleists Erstlingswerk mit ordentlich Wumms ins Hier und Jetzt: Am 9. Oktober zeigen sie bei den Kleist-Festtagen ihre Punk-Oper „Schroffenstein: In Grund und Boden“ im Kleist Forum Frankfurt (Oder) – und das verspricht alles andere als klassisches Theatervergnügen.
Erbstreit mit E-Gitarre
Die Handlung bleibt düster wie im Original: Zwei verfeindete Zweige einer Familie kämpfen erbittert um ein Erbe, das nur durch die vollständige Vernichtung der Gegenseite zu erlangen ist. Der tragische Höhepunkt: Am Ende töten die Eltern ihre eigenen Kinder, die verzweifelt versucht hatten, die sinnlose Fehde zu beenden.
Von Kleist zur Klimakrise
Doch glanz&krawall lässt es nicht bei Kleists Themen Besitz, Gier und Verlustangst. Die Neuinterpretation schlägt den Bogen zur Gegenwart und verwebt die historische Vorlage mit brennenden aktuellen Fragen: Fremdbestimmung, Ausbeutung, Vermögensverteilung, Klimawandel und Kapitalismuskritik finden ihren Platz in dieser unkonventionellen Inszenierung.
Kunstrasen, Zäune und knallige Klänge
Visuell wird es provokant: Kunstrasen wird ausgerollt, Zäune hochgezogen, die Kostüme sind bewusst grell und schrill. Musikalisch dominieren Punk-Arien – ein schaurig-unterhaltsamer Mix, der die Abgründe menschlicher Gier mit rebellischer Energie auf die Bühne bringt.
Praktische Informationen
Wann: Donnerstag, 9. Oktober 2025, 19:30 Uhr
Wo: Kleist Forum, Studiobühne, Frankfurt (Oder)
Was: Frankfurter Premiere (Uraufführung)
Tickets: 22 Euro (ermäßigt 11 Euro)
Buchung: unter www.kleistfesttage.de
Eine Koproduktion von glanz&krawall und dem Kleist Forum, gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.
Vorschaubild: Schroffenstein (c) Peter van Heesen
Quelle: Messe und Veranstaltungs GmbH Frankfurt (Oder)




