Die Stadt Fürstenwalde/Spree wehrt sich gegen die im Zensus 2022 ermittelte Einwohnerzahl und hat alle Bürgerinnen und Bürger angeschrieben. Der Grund: Eine Differenz von 2.113 Einwohnern könnte die Stadt jährlich über eine Million Euro kosten.

Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg stellte mit Bescheid vom 1. Oktober 2024 eine amtliche Einwohnerzahl von 31.851 für Fürstenwalde fest. Die Meldebehörde hatte zum Stichtag 15. Mai 2022 jedoch 33.964 Personen übermittelt. Die Abweichung resultiert aus dem registergestützten Zensusverfahren, bei dem Meldedaten durch Haushaltsbefragungen auf Stichprobenbasis statistisch korrigiert wurden.
Die Folgen sind erheblich: Pro Einwohner erhält die Stadt jährlich rund 500 Euro aus Landeszuweisungen. Eine um 2.113 Personen niedrigere Einwohnerzahl bedeutet somit deutlich geringere Einnahmen für kommunale Aufgaben und freiwillige Leistungen.
Die Stadt hat zunächst Widerspruch eingelegt, der am 19. August 2025 zurückgewiesen wurde. Nun läuft ein Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder). Fürstenwalde argumentiert, dass die Registerdaten der Meldebehörde verlässlicher sind als statistische Hochrechnungen aus Stichprobenbefragungen.
Um die eigene Position zu stärken, wurden alle im Melderegister geführten Personen einzeln angeschrieben – auch mehrfach innerhalb eines Haushalts. Die Zustellung soll mögliche Unstimmigkeiten im Melderegister aufdecken. Die Stadt bittet die Bürgerinnen und Bürger um Rückmeldung, falls sie mehr oder weniger Schreiben erhalten haben, als Personen im Haushalt leben. Das Bürgerbüro nimmt entsprechende Hinweise entgegen.
Als Dankeschön für die Unterstützung enthält jedes Schreiben einen QR-Code für einen kostenlosen Eintritt ins Freizeitbad „Schwapp“ zu Zeiten mit geringerer Auslastung.
Weitere Informationen stehen auf der städtischen Homepage zur Verfügung.
Vorschaubild: Symbolbild Canva
Quelle: Stadtverwaltung Fürstenwalde




