Das explosive Erbe des Zweiten Weltkriegs beschäftigt Brandenburg weiterhin intensiv: In diesem Jahr spürte der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) rund 360 Tonnen Kampfmittel auf – etwa 20 Tonnen mehr als 2024. Bis Ende November konnten 897 Hektar Landesfläche aus dem Kampfmittelverdacht entlassen werden, ein Drittel mehr als im Vorjahr.


„Mit jeder entschärften Bombe, jedem vernichteten Kampfmittel und jedem erfolgreichen Modellversuch wird Brandenburg ein Stück sicherer“, betonte Innenminister René Wilke bei der Vorstellung der vorläufigen Jahresbilanz. „Die Arbeit der Fachleute kann nicht hoch genug gewürdigt werden.“
Oranienburg wird zur Kompetenzregion
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Stadt Oranienburg im Landkreis Oberhavel. Bundesweit ist keine Region bekannt, in der die Folgen des Zweiten Weltkrieges derart stark im Boden konzentriert sind. Die hohe Anzahl amerikanischer Bomben mit chemischen Langzeitzündern macht besondere Maßnahmen erforderlich. Nach der Einstufung als Modellregion 2019 wurde Oranienburg nun zur Kompetenzregion für Kampfmittelbeseitigung entwickelt.
Beeindruckende Einsatzbilanz
Der KMBD bearbeitete bis Ende November über 4.800 Anfragen von Grundstückseigentümern und rückte zu fast 1.750 Zufallsfunden aus. Insgesamt vernichtete der Dienst fachgerecht rund 400 Tonnen Kampfmittel. Darunter befanden sich unter anderem 100 Sprengbomben über fünf Kilogramm, 24.000 Granaten, 650 Minen, 700 Brandbomben und 370.000 Stück Handwaffenmunition.
Die Kampfmittelräumung kostete das Land bis Ende November 11,9 Millionen Euro. Noch immer stehen etwa 580.000 Hektar Landesfläche unter Kampfmittelverdacht. Neben Oranienburg konzentriert sich die Suche auf Potsdam, die Oder-Neiße-Linie und das Gebiet südlich von Berlin.
Vorschaubild: Symbolbild Canva
Quelle: MIK Land Brandenburg




