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Neue Ausstellung zeigt eindrucksvolle Dokumentation des industriellen Wandels nach der Wende

Das Museum Utopie und Alltag in Eisenhüttenstadt öffnet am 13. September seine Türen für eine besondere Zeitreise: Die Ausstellung „Letzte Schicht: Brandenburg 1994“ zeigt Fotografien von Peter Hamel, die ein wichtiges Kapitel der ostdeutschen Industriegeschichte dokumentieren.

Abschied von einer Ära

Die 1990er Jahre markierten einen dramatischen Wendepunkt für die ostdeutsche Industrielandschaft. Überall im Land wurden Fabriken geschlossen, Anlagen abgerissen und ganze Standorte aufgegeben. Was heute oft vergessen ist: Viele architektonisch und industriegeschichtlich bedeutsame Bauten verschwanden damals unwiederbringlich, weil sie nicht rechtzeitig als schützenswert erkannt wurden.

In dieser Zeit des Umbruchs war der Hamburger Fotograf Peter Hamel mit seiner Kamera unterwegs. 1994 besuchte er drei Kraftwerke in Brandenburg, die kurz vor dem Abriss standen: die Anlagen in Potsdam-Nord (Baujahr 1902), Brieskow-Finkenheerd (1923) und Eisenhüttenstadt (1957). Alle drei Kraftwerke wurden bis zur Jahrtausendwende abgebrochen – heute erinnert nichts mehr an sie.

Dokumentation mit künstlerischem Anspruch

Hamels eindrucksvolle Farbaufnahmen zeigen diese verschwundenen Arbeitswelten in ihrer ganzen Komplexität: monumentale Industriearchitektur, technische Details und die Atmosphäre von Orten, an denen Generationen von Menschen gearbeitet hatten. 15 seiner besten Bilder aus dieser Serie sind nun erstmals im Museum zu sehen.

Der 1955 in Bad Oeynhausen geborene Fotograf hat sich international einen Namen gemacht. Seine Arbeiten wurden in renommierten Magazinen wie Stern, GEO und MARE veröffentlicht. Mehrfach zählte er zu den besten 200 Werbefotografen weltweit und erhielt Auszeichnungen wie den internationalen „Gregor Calendar Award“. Heute konzentriert sich der Wahlhamburger auf Landschaftsfotografie.

Begleitbuch zur Ausstellung

Passend zur Ausstellung erscheint das neue Fotobuch „Peter Hamel: Brandenburg 1994“, das die vollständige Serie dokumentiert und damit ein wichtiges Zeugnis der deutschen Industriegeschichte bewahrt.

Ausstellungsdetails:

  • Titel: „Letzte Schicht: Brandenburg 1994 – Fotografien von Peter Hamel“
  • Laufzeit: 14. September 2025 bis 6. April 2026
  • Eröffnung: 13. September 2025, 12 Uhr (anlässlich des Tags des offenen Denkmals)
  • Ort: Museum Utopie und Alltag, Eisenhüttenstadt

Die Ausstellung bietet eine seltene Gelegenheit, ein fast vergessenes Kapitel der regionalen Geschichte zu entdecken und die Kraft der Dokumentarfotografie zu erleben, die wichtige Momente der Zeitgeschichte für kommende Generationen bewahrt.


Vorschaubild: Heizkraftwerk Eisenhüttenstadt, Kohleentladung durch Doppelkipper, © Peter Hamel 
Quelle: Museum Utopie und Alltag

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