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Vom 14 April bis zum 21. Juli 2024 präsentiert das Kleist-Museum in Frankfurt (Oder), das größte Literaturmuseum Brandenburgs, die weltweit erste Ausstellung über eine besondere Frau ihrer Zeit: „Ulrike von Kleist – in Allem originell?“ lässt diese vielschichtige Persönlichkeit zu ihrem 250. Geburtstag aus dem Schatten des heute berühmten Halbbruders Heinrich von Kleist treten und stellt sie anhand erstmals gezeigter historischer Objekte und Dokumente in fünf Kapiteln in deutscher und englischer Sprache vor.

Die Sonderausstellung wird von einem abwechslungsreichen Programm aus Führungen, Konzerten, einem Stick-Marathon und vielem mehr begleitet. Am 16. Mai feiert außerdem die neue Biografie zu Ulrike von Kleist mit Texten preisgekrönten Autor*innen Premiere.

Ulrike von Kleist (1774–1849) ist als Vertraute und Geldgeberin Heinrich von Kleists in die Geschichte eingegangen. Doch sie kann keinesfalls nur als die Schwester des Bruders betrachtet werden. Kuratorin Dr. Barbara Gribnitz portraitiert in der neuen Sonderausstellung des Kleist-Museums die Hausbesitzerin und Bürgerin der Stadt Frankfurt an der Oder, die Vorsteherin der Alt-Gruppe der Singe-Gesellschaft (heute Singakademie), die Reisende, die Tante und Erzieherin Ulrike von Kleist, die im Alter von 25 Jahren beschloss, niemals zu heiraten. „Spuren historischer Frauen haben sich generell weniger erhalten“, sagt Barbara Gribnitz. „Auch Ulrike von Kleists Leben ist sehr lückenhaft überliefert. Auf Grundlage von Briefen und amtlichen Schreiben können wir jedoch zeigen, dass sie als Persönlichkeit heraussticht“, so die Kuratorin weiter.

Eine Nichte beschrieb Ulrike von Kleist als „in Allem originell“. Die Ausstellung nähert sich dieser Originalität und präsentiert erstmalig historische Zeugnisse ihres gesamten 74-jährigen Lebens. Die Dokumente erzählen in fünf Kapiteln über ihre Jugend- und Schwesterjahre, die Beziehungen in ihrer Heimatstadt und ihre Position als Erzieherin. Neben einer Zeichnung Ulrikes von Kleists in einem Stammbuch, Teilen eines mit ihren Initialen versehenen Silberbestecks und ihrem Brief an den Frankfurter Magistrat zur Gewinnung des Bürgerrechtes werden u. a. die originalen Miniaturportraits, die ihr und ihrem Bruder zugeschrieben werden, erstmals nach langer Zeit wieder öffentlich zu sehen sein. „Das Tagebuch über die Reise nach Nizza, das ihre Nichte Auguste von Pannwitz geführt hat, ist eine der ausführlichsten und spannendsten Quellen zu Ulrike von Kleist, die uns heute noch erhalten sind. Es gibt Auskunft über ihre große Selbstständigkeit, aber auch über ihren Zustand im fortgeschrittenen Alter“, beschreibt Gribnitz.

Eingeführt wird die Sonderausstellung mit einem Prologfilm von Helene Haase, Ralph Pietschmann und Kira Senff. In kurzen Sequenzen bilden fiktive Tagebucheinträge, Briefe ihres Bruders und Zitate der Nichten eine filmische Biografie Ulrike von Kleists. Vom 14 April bis zum 21. Juli 2024 präsentiert das Kleist-Museum in Frankfurt (Oder), das größte Literaturmuseum Brandenburgs, die weltweit erste Ausstellung über eine besondere Frau ihrer Zeit: „Ulrike von Kleist – in Allem originell?“ lässt diese vielschichtige Persönlichkeit zu ihrem 250. Geburtstag aus dem Schatten des heute berühmten Halbbruders Heinrich von Kleist treten und stellt sie anhand erstmals gezeigter historischer Objekte und Dokumente in fünf Kapiteln in deutscher und englischer Sprache vor.

Die Sonderausstellung wird von einem abwechslungsreichen Programm aus Führungen, Konzerten, einem Stick-Marathon und vielem mehr begleitet. Am 16. Mai feiert außerdem die neue Biografie zu Ulrike von Kleist mit Texten preisgekrönten Autor*innen Premiere.

Mit fiktiven Zugriffen und zudem einer essayistischen Reflexion nähern sich auch László F. Földényi (Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung), Felicitas Hoppe (Georg-Büchner-Preis) und Kathrin Röggla (Heinrich-Böll-Preis) der historischen Person. Die Begleitpublikation „Ulrike von Kleist. Variationen“ mit einer dokumentarischen Chronologie der Kuratorin feiert am 16. Mai bei einer Lesung von Hoppe und Röggla Premiere im Kleist-Museum. Des Weiteren runden u. a. verschiedene Führungen im Museum und der Stadt, ein Konzert des Kammerchors der Singakademie Frankfurt (Oder), eine Tagung sowie eine Lesung über „Schwestern berühmter Brüder“ mit Nicole Gospodarek und Torsten Gesser das umfangreiche Begleitprogramm ab.

Quelle: PM Stiftung Kleist-Museum,Vorschaubild: Kampagnenmotiv (c)Laetitia Korte Studio Neue Museen

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