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Alltagskultur und Kunst aus der DDR Beeskow/ Eisenhüttenstadt
„Brücken|Wege|Räume. Ein Wandbild macht Schule“
1. bis 3. Juli 2024, Gesamtschule 3 mit gymnasialer Oberstufe, Eisenhüttenstadt
Präsentation: 3. Juli 2024, 12:30 Uhr

Ein Wandbild soll Schule machen – in der 14. Sommerschule des Museum Utopie und Alltag – Alltagskultur und Kunst aus der DDR Beeskow/ Eisenhüttenstadt geht es um „hausgemachte“ Kunst am Bau. Die Schülerinnen und Schüler der Eisenhüttenstädter Gesamtschule 3 mit gymnasialer Oberstufe erhalten die Chance, eine rund 12 Quadratmeter große Wand im künftigen Schulanbau selbst zu gestalten. Die Entwürfe dazu sollen zwischen dem 1. und 3. Juli 2024 vor Ort in vier Workshops entstehen.

Als Otto Lopp Mitte der 1950er-Jahre die Schule in der Maxim-Gorki-Straße entwarf, dachte er wohl an ein Schloss. Die Jugendlichen seiner Zeit sollten hier ihre Heldenreise beginnen. Das Leben assoziierte man mit Brücken, die überschritten werden, mit Wegen, die einen tragen, mit Räumen, die man sich erobert. Können diese Gedankenbilder heute überzeugen? Oder sind Utopien out, weil ihre Träger und Zeichen nicht mehr verstanden werden? Und hat Kunst überhaupt noch die Kraft, über die Gegenwart hinauszuweisen?

Echte Lebensfragen sind es diesmal, auf die die 7- bis 12-Klässler nach einer künstlerischen Antwort suchen. Es ist ein Glück, dass sich die Jugendlichen dabei auf Beispiele in ihrer unmittelbaren Umgebung beziehen können: So begegnet man der baubezogenen Kunst bereits im denkmalgeschützten Schulgebäude, wo Brunnen aus glasierten Keramikkacheln, darunter ein Exemplar aus der Werkstatt von Hedwig Bollhagen, das Auge auf sich ziehen. Zudem können Sammlungsobjekte aus den Beständen des Museum Utopie und Alltag wie Gebrauchskeramik und Schallplatten zu Ideengebern werden.

Das Spektrum künstlerischer Ausdrucksformen reicht diesmal von Tape Art bis Tanz, von Akustik bis Installation. Inspiriert von Tape Art (Klebebandkunst) und Mixtapes (Tonbandkassetten) wird das BAND zum Leitmotiv der Sommerschule: als verbindendes, raumgreifendes Element, als „Zeitverlauf“, als Bewegungs- bzw. Tonträger und nicht zuletzt als Gestaltungsmittel für Tänzerinnen und Tänzer.

Zum Abschluss der 14. Sommerschule machen die Teilnehmenden ihre Entwürfe öffentlich: Auf einer Präsentation am 3. Juli 2024 ab 12:30 Uhr in der Eisenhüttenstädter Gesamtschule 3 wird sich zeigen, ob sie mit ihrem Wandbild eine Antwort zu geben wissen.

Seit 2010 setzen das Kunstarchiv Beeskow und das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR Eisenhüttenstadt (heute verbunden als Museum Utopie und Alltag) erfolgreich die Idee einer alljährlichen Sommerschule für junge Akademikerinnen und Akademiker bzw. Jugendliche weiterführender Schulen aus dem Landkreis Oder-Spree um. Ziel ist es, junge Menschen mit der künstlerischen und kulturgeschichtlichen Hinterlassenschaft der DDR vertraut zu machen. 2013 übernahm der Förderverein, das Forum Kulturerbe der DDR e. V., die Trägerschaft. Die Sommerschule 2024 wird vom Landkreis Oder-Spree finanziell unterstützt.

Vorschaubild: Blick auf die Eisenhüttenstädter Gesamtschule 3 mit gymnasialer Oberstufe © Ute Tupy Quelle: PM Museum Utopie und Alltag 

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