Von Dienstag, 6. August, bis Sonntag, 1. September, zeigt das Kleist-Museum gleich zwei Sonderausstellungen. Präsentiert werden sowohl Neuzugänge der weltweit größten Sammlung zu Heinrich von Kleist als auch Arbeiten von über 200 Schüler*innen aus Frankfurt (Oder), die im Rahmen von Projekten im Schuljahr 2023/24 entstanden. Die Ausstellungen sind während der regulären Öffnungszeiten von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr zu besichtigen.
Die Sammlung der Stiftung Kleist-Museum, die den weltweit umfangreichsten Bestand zu Heinrich von Kleist und seinem literarischen Umfeld in der Bibliothek und den objektbezogenen Sammlungen beherbergt, wächst. Die Sommerpräsentation zeigt besondere Neuerwerbungen des Hauses, u. a. Werke der Künstlerin Angela Hampel (*1956), die bereits zu DDR-Zeiten tätig war, und des Künstlers Michael Blümel (*1967). Hampels faszinierende Zeichnungen zu dem Drama „Penthesilea“ und der Erzählung „Michael Kohlhaas“ stehen neben Tuschezeichnungen, mit denen Blümel z. B. eine Gesamtausgabe der „Berliner Abendblätter“ und Ersttagsbriefe der Deutschen Post zu Heinrich von Kleist künstlerisch bearbeitet hat. Die Arbeiten sind seit den 1990er Jahren entstanden und zeigen eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit dem berühmtesten Sohn Frankfurts.
„Wir schätzen uns glücklich, dass wir unsere Bestände kontinuierlich erweitern können“, sagt die Sammlungsverantwortliche Anna Rosemann, die die Objekte für diese Schau gemeinsam mit der Bibliothekarin der Stiftung Kleist-Museum, Grit Wellmer, auswählte. „Besonders der Bereich der Bildenden Kunst ist sehr umfangreich und erfreut sich auch bei unserem Publikum großer Beliebtheit. Dass wir Arbeiten von aktuellen Künstler*innen erhalten, ist zudem für die Forschungstätigkeiten des Kleist-Museums wichtig“, so Rosemann weiter. Neben den Kunstwerken werden außerdem Rollenporträts einer Inszenierung des „Käthchens von Heilbronn“ am Hoftheater Meiningen aus dem Jahr 1882 sowie eine Erstausgabe von Caroline de la Motte-Fouqués Roman „Das Heldenmädchen aus der Vendée“ präsentiert.
Die zweite Sonderausstellung, „Schiffe des Glücks – vom Autograf zur Pop-up-Ausstellung“, zeigt die Arbeiten von mehr als 200 Schülerinnen und Schülern der 7. Klassen der Frankfurter Oberschulen „Ulrich von Hutten“ und „Heinrich von Kleist“. Diese erkundeten im ersten bzw. zweiten Schulhalbjahr 2023/24 im Rahmen des Projekts „Praxisnahe Berufsorientierung“ (PraxisBO) die Berufsfelder eines Museums, führten Interviews mit Mitarbeitenden, informierten sich über Berufsbiografien und lernten das Museum als einen regionalen Arbeitgeber kennen. Am Ende probierten sie sich selbst aus: Sie planten und gestalteten kleine Pop-up-Ausstellungen zu Heinrich von Kleist – zu sehen sind Hunderte Schiffe des Glücks.
„Die Jugendlichen hatten Gelegenheit, über einen längeren Zeitraum ein eigenes Projekt zu planen und umzusetzen“, sagt Christina Dalchau, Lehrerin und Museumspädagogin, die die Vorhaben organisierte und koordinierte. „Dabei erfuhren sie, wie viele verschiedene Menschen und Berufe gebraucht werden, um eine Ausstellung erfolgreich zu eröffnen. So sammelten sie erste wichtige Erfahrungen für ihr eigenes späteres Berufsleben.“
Die Vorhaben im Rahmen des Projekts „Praxisnahe Berufsorientierung“ (PraxisBO) wurden aus Mitteln der Europäischen Union, der Bundesagentur für Arbeit und des Landes Brandenburg gefördert.
Quelle/Foto: PM Stiftung Kleist-Museum