Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) passt zum 1. Januar 2026 seine Tarife an. Die Fahrpreise steigen im Durchschnitt um 6 Prozent. Gleichzeitig werden mehrere wenig genutzte Ticketangebote aus dem Sortiment genommen.

Gründe für die Preiserhöhung
Die Tarifanpassung ist laut VBB notwendig geworden, weil die Kosten im öffentlichen Personennahverkehr weiter stark gestiegen sind. Hauptgründe sind hohe Kraftstoff- und Energiepreise sowie gestiegene Personalkosten. Während die Ausgaben deutlich zugenommen haben, sind die Einnahmen aus Fahrkartenverlauf kaum gestiegen.
Die Mehrkosten werden größtenteils von Bund und Ländern getragen, deren Haushalte derzeit jedoch unter großem Druck stehen. Die Preiserhöhung sei daher erforderlich, um das aktuelle Angebot im öffentlichen Nahverkehr aufrechterhalten zu können.
Die konkrete Erhöhung basiert auf dem VBB-Tarifindex, der die Preisentwicklung bei Lebenshaltung, Strom und Kraftstoffen der vergangenen 60 Monate berücksichtigt.
Diese Preise gelten ab Januar 2026
In Berlin kostet ein Einzelfahrausweis für die Zone AB künftig 4,00 Euro – eine Erhöhung um 20 Cent. Die günstigste Option für Gelegenheitsfahrer bleibt die 4-Fahrten-Karte Berlin AB für 12,40 Euro, was 3,10 Euro pro Fahrt entspricht. Eine Kurzstrecke wird 2,80 Euro statt bisher 2,60 Euro kosten. Der Einzelfahrausweis Berlin ABC steigt auf 5,00 Euro.
In den kreisfreien Städten Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Cottbus erhöht sich der Einzelfahrausweis AB um jeweils 20 Cent auf 2,70 Euro. In Potsdam steigt er ebenfalls um 20 Cent auf 3,00 Euro. Auch hier sind die 4-Fahrten-Karten deutlich günstiger.
Alle neuen Fahrpreise sind unter https://www.vbb.de/tickets/ abrufbar.
Diese Tickets werden eingestellt
Um das Angebot übersichtlicher zu gestalten, stellt der VBB den Verkauf mehrerer Ticketarten ein, die kaum noch nachgefragt werden und im Vergleich zum Deutschlandticket unattraktiv geworden sind. Für die wenigen Nutzer gibt es entweder mit dem Deutschlandticket eine günstigere Alternative oder vergleichbare Angebote im VBB-Tarif.
Folgende Tickets entfallen ab Januar 2026:
- 7-Tage-Karten und Jahreskarten für alle Kundengruppen
- 10-Uhr-Karten in Berlin sowie 9-Uhr-Karten in Potsdam, Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Orten mit Stadtlinienverkehr
- 8-Uhr-Karten in Cottbus und 4er-24-Stunden-Karten in allen kreisfreien Städten
- VBB-Abo 65plus, da es bereits jetzt teurer als das Deutschlandticket ist und bei kleinerer Gültigkeit keine zusätzlichen Vorteile wie Mitnahme oder Übertragbarkeit bietet
- Preisstufe BC in Berlin, Potsdam, Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Cottbus. Fahrgäste können weiterhin zwischen Tickets nur für das Stadtgebiet (AB) oder inklusive Umland (ABC) wählen.
Der VBB bezeichnet dies als ersten Schritt zu einer einfacheren und übersichtlicheren Tarifstruktur, die in den kommenden Jahren weiter vereinfacht werden soll.
Regelungen für bestehende Fahrausweise
Abonnenten von eingestellten Tarifangeboten werden rechtzeitig von ihrem Verkehrsunternehmen über das weitere Vorgehen informiert. Im Jahr 2025 gekaufte Fahrausweise mit Datumsangabe bleiben im angegebenen Gültigkeitszeitraum weiterhin gültig.
Bereits gekaufte Fahrausweise zum Entwerten, deren Preise sich ändern (wie Einzelfahrausweise oder Abschnitte der 4-Fahrten-Karte), können noch bis zum 30. Juni 2026 genutzt oder beim ausstellenden Verkehrsunternehmen erstattet werden. Fahrausweise ohne Preisänderung behalten ihre Gültigkeit unbegrenzt.
Quelle: VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH