Das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt erhält ab 2026 deutlich mehr Geld vom Land Brandenburg. Die jährliche Förderung steigt von 150.000 auf 230.000 Euro – ein Plus von 80.000 Euro. Die entsprechende Finanzierungsvereinbarung wurde im Rahmen eines Pressegesprächs feierlich unterzeichnet.
Bei dem Termin stellten Landrat Frank Steffen und Kulturministerin Dr. Manja Schüle auch die neue Leiterin des Museums Utopie und Alltag vor: Christine Gerbich übernimmt zum 1. Oktober 2025 die Leitung der bedeutenden Einrichtung, die das Dokumentationszentrum in Eisenhüttenstadt und das Kunstarchiv in Beeskow unter einem Dach vereint.

Klares Bekenntnis zur DDR-Aufarbeitung
Landrat Frank Steffen zeigte sich erfreut über die gemeinsame Unterstützung: „Ich bin sehr froh, dass das Land Brandenburg und der Landkreis Oder-Spree gemeinsam die Arbeit des Museums Utopie und Alltag in Eisenhüttenstadt tragen. Trotz schwieriger Haushaltslage ist der höhere Zuschuss des Landes Brandenburg ein klares Zeichen, die DDR-Geschichte auch in Zukunft im Blick zu haben.“
Kulturministerin Dr. Manja Schüle betonte die Bedeutung der einzigartigen Sammlung: „Ob Briefmarke, Brigadebuch oder Bettbezug: Rund 170.000 Objekte umfasst die einmalige, einzigartige Sammlung des Dokumentationszentrums für Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt. Dort wird nicht nur das Gedächtnis der DDR bewahrt, sondern im Museum für Utopie und Alltag auch die Wechselwirkung von Alltagskultur, Kunst und Herrschaftsstrukturen betrachtet – partizipativ, interaktiv und sehr erfolgreich.“
Sie fügte hinzu: „Ich bin froh, dass wir den finanziellen Beitrag des Landes für das Dokumentationszentrum um 80.000 Euro erhöhen und die Laufzeit auf fünf Jahre anheben können. Zugleich freue ich mich, dass wir mit Christine Gerbich eine erfahrene Museums- und Kulturerbe-Expertin als neue Leiterin gewinnen konnten. Herzlich willkommen in Brandenburg!“

Planungssicherheit für neue Dauerausstellung
Die Erhöhung der Landesmittel sichert nicht nur die laufende Arbeit im Dokumentationszentrum, sondern schafft auch die notwendige Planungsgrundlage für die neue Dauerausstellung, die ab 2029 in Teilen eröffnet werden soll. Zugleich würdigt sie die bisherige herausragende Arbeit des Museumsteams und stärkt die Position Eisenhüttenstadts als wichtigen Erinnerungsort für die DDR-Alltagskultur.
Christine Gerbich, die neue Museumsleiterin, sieht in der Vereinbarung ein wichtiges Signal: „Die Vereinbarung ist ein wichtiges Signal der Wertschätzung für das kulturelle Erbe und gibt uns den Rückenwind, den wir für die Weiterentwicklung des Museums brauchen. Ich möchte Räume schaffen, in denen Menschen sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen und die Bedeutung von Geschichte und Kunst für unsere Demokratie entdecken können.“
Einzigartige Kultureinrichtung mit zwei Standorten
Das Museum Utopie und Alltag ist eine bundesweit einzigartige Kultureinrichtung zur Alltagskultur und Kunst der DDR. Es vereint seit 2021 das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt und das Kunstarchiv Beeskow. Beide Standorte werden seit 2016 vom Landkreis Oder-Spree getragen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung und Vermittlung der DDR-Geschichte.
Mit insgesamt rund 170.000 Objekten der Alltagskultur und über 18.000 Werken der Kunst und des Laienschaffens bietet das Museum einen herausragenden Zugang zu den Lebenswelten und Ausdrucksformen der DDR-Gesellschaft.
Mehr Informationen: www.utopieundalltag.de
Quelle: LOS




