Der weltgrößte Stahlkonzern zeigt sich erleichtert: Die Europäische Kommission will die europäische Stahlindustrie mit neuen Zollkontingenten vor Billigimporten schützen. Für ArcelorMittal ist das ein überlebenswichtiger Schritt in einer schweren Krise.
Hamburg, 7. Oktober 2025 – Die europäische Stahlindustrie steckt in ernsten Schwierigkeiten: Billigimporte fluten den Markt, gleichzeitig sinkt die Nachfrage, und die Wirtschaft schwächelt. Für ArcelorMittal, einen der größten Stahlhersteller in Deutschland und Europa, kommt der Vorschlag der EU-Kommission für verstärkte Handelsschutzmaßnahmen daher zur rechten Zeit.
„Wir wurden erhört“ – Erleichterung an der Spitze
„Im Namen aller Mitarbeitenden von ArcelorMittal in Europa bin ich sehr erleichtert“, sagt Konzernchef Aditya Mittal. Er dankt der Kommission und den Mitgliedstaaten dafür, dass sie die kritische Lage erkannt und entschlossen gehandelt haben. „Die europäische Stahlindustrie kann nun einer viel stärkeren Zukunft entgegensehen.“
Geert Van Poelvoorde, Chef von ArcelorMittal Europe, wird noch deutlicher: „Heute können wir aufatmen.“ Die neuen Zollkontingente sollen die bisherigen Schutzmaßnahmen ersetzen und seien für das Überleben der Branche von entscheidender Bedeutung.
Schnelle Umsetzung gefordert
Trotz der Erleichterung drängt ArcelorMittal auf Tempo: Angesichts der ernsten Lage müssten die angekündigten Maßnahmen zügig umgesetzt werden. Bis Jahresende erwartet der Konzern zudem eine Ankündigung zum überarbeiteten CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM).
Van Poelvoorde betont: „Die europäischen Stahlhersteller stehen weiterhin vor erheblichen Wettbewerbsnachteilen im globalen Markt.“ Der EU-Vorschlag sei – insbesondere in Kombination mit einem wirksamen CBAM – jedoch ein wichtiger Schritt, um faire Bedingungen zu schaffen und den Niedergang der europäischen Stahlindustrie zu stoppen.
Große Bedeutung für Deutschland
ArcelorMittal zählt zu den größten Stahlherstellern Deutschlands mit einem Produktionsvolumen von rund 8 Millionen Tonnen Rohstahl. Das Unternehmen betreibt vier große Produktionsstandorte – zwei Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt sowie zwei Langstahlwerke in Hamburg und Duisburg. Insgesamt beschäftigt der Konzern hierzulande etwa 9.100 Menschen.
Zu den Kunden gehören die Auto-, Bau- und Verpackungsindustrie. Weltweit ist ArcelorMittal in 60 Ländern aktiv, produzierte 2024 rund 57,9 Millionen Tonnen Rohstahl und erzielte einen Umsatz von 62,4 Milliarden US-Dollar.
Quelle: ArcelorMittal




