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Die Stahlstiftung Eisenhüttenstadt zeichnet in diesem Jahr eine der bedeutendsten deutschen Gegenwartsautorinnen aus: Monika Maron erhält den mit 10.000 Euro dotierten Stahl-Literaturpreis. Die Verleihung findet am 13. November 2025 um 19:00 Uhr im IPS-Technologiezentrum Eisenhüttenstadt (Werkstraße 9) statt. Der Eintritt ist frei.

Eine eigenwillige Stimme der deutschen Literatur

Monika Maron, 1941 in Berlin geboren, ist eine literarische Grenzgängerin zwischen Ost und West, gestern und heute. Nach ihrem Studium der Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte arbeitete sie zunächst als Regieassistentin beim Fernsehen und später als Journalistin – unter anderem für die Frauenzeitschrift „Für Dich“ und die „Wochenpost“. Seit 1976 widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben.

Ihr Debütroman „Flugasche“ wurde zum Symbol für ihre unbeugsame Haltung: Das Werk, das als „erstes Umwelt-Buch der DDR“ gilt und offen die Umweltsünden des Systems anprangert, durfte 1981 nicht in der DDR erscheinen und wurde stattdessen in Westdeutschland veröffentlicht. Wenige Jahre später verließ Maron die DDR mit einem Drei-Jahres-Visum. Seit 1993 lebt sie wieder in Berlin.

Die „Zeit“ zählt Monika Maron zu den „wichtigsten und elegantesten unter den großen deutschen Autorinnen“. In ihrer plastischen, eindringlichen und oft Ich-bezogenen Sprache ist sie zur Chronistin des gesamtdeutschen Alltags geworden – literarisch anspruchsvoll und stets ihrem eigenen Kompass folgend. Zu ihren jüngsten Werken gehören die Erzählung „Bonnie Propeller“ (2020), der Essayband „Was ist eigentlich los?“ (2021) und der Roman „Das Haus“ (2023). Für ihr Schaffen wurde sie mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter dem Deutschen Nationalpreis.

Lesung aus „Das Haus“

Zur Preisverleihung wird Monika Maron aus ihrem neuen Roman „Das Haus“ lesen – ein ergreifender und weiser Gesellschaftsroman über das Leben, die Liebe und das Älterwerden. Was passiert, wenn gebildete Mitsechziger eine Alters-WG gründen und aus der Großstadt aufs Land ziehen? „Monika Maron zeigt im Kleinen auf, was unsere gegenwärtige Unfähigkeit im Umgang mit Konflikten prägt“, urteilt Jens Büchsenmann von NDR Kultur. Ein „tiefsinniges Kammerspiel über das Älterwerden, voll von subtilem Humor“.

Über den Stahl-Literaturpreis

Die Stahlstiftung Eisenhüttenstadt wurde 2004 von der ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH gegründet und fördert vornehmlich Projekte aus Kunst und Kultur, Wissenschaft und Bildung. Seit 2005 vergibt sie den Stahl-Literaturpreis. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Wladimir Kaminer, Walter Kempowski, Kerstin Hensel, Jenny Erpenbeck, Clemens Meyer, Kathrin Schmidt, Günter de Bruyn, Richard Schröder, Thea Dorn, Juli Zeh, Jakob Hein, Volker Kutscher, Jochen Schmidt und Steffen Kopetzky.


Vorschaubild: Plakat Stahl-Literaturpreis 2025
Quelle: Stahlstiftung Eisenhüttenstadt 

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