Erste Machbarkeitsstudien zeigen Chancen und Grenzen für mehr Schienenverkehr im ländlichen Raum
Das brandenburgische Infrastrukturministerium hat die Ergebnisse der ersten Machbarkeitsstudien für drei stillgelegte Bahnstrecken vorgestellt. Untersucht wurden die Verbindungen Werneuchen–Wriezen, Hoppegarten–Altlandsberg und Fredersdorf–Rüdersdorf.

Werneuchen–Wriezen: Gute Aussichten
Für die Strecke zwischen Werneuchen und Wriezen sehen die Gutachter realistische Chancen. Zwei Varianten mit Anbindung an die Regionalbahnlinie RB25 sind technisch machbar und zeigen ausreichendes Fahrgastpotenzial. Eine detaillierte Nutzen-Kosten-Untersuchung soll nun die Förderwürdigkeit prüfen.
Fredersdorf–Rüdersdorf: Schwierige Rahmenbedingungen
Die Reaktivierung dieser Strecke ist technisch nur als Pendelverkehr mit Regionalzügen möglich. Allerdings bewerten die Experten das Fahrgastpotenzial kritisch: Die ungünstige Streckenlage und die fehlende Durchbindung nach Berlin aufgrund der eingleisigen Ostbahn sprechen dagegen. Trotzdem wird auch hier eine Nutzen-Kosten-Analyse folgen.
Hoppegarten–Altlandsberg: Keine Weiterführung
Für diese Verbindung empfehlen die Gutachter keine weitere Prüfung. Entlang der alten Kleinbahntrasse gibt es erhebliche Flächenkonflikte, die eine Reaktivierung unrealistisch machen.
„Reaktivierungen im ländlichen Raum können ein wichtiger Baustein für bessere Mobilität und mehr Klimaschutz sein, sie sind aber kein Selbstläufer“, erklärte Infrastrukturminister Detlef Tabbert. Jede Strecke werde sorgfältig geprüft, damit investierte Mittel möglichst vielen Menschen zugutekommen.
Die Abschlussberichte werden auf der Webseite des Ministeriums veröffentlicht. Parallel laufen bereits Untersuchungen für acht weitere Strecken, darunter Joachimsthal–Templin Stadt und Neuruppin West–Neustadt. Ergebnisse werden im kommenden Jahr erwartet.
Vorschaubild: Symbolbild Canva
Quelle: MIL Land Brandenburg




