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Fürstenwalde, 20. August 2025 – Mehr als 100 Mitarbeiter der Daiwa House Modular Europe haben gemeinsam mit der IG Metall Ostbrandenburg vor dem Betriebsgelände in Fürstenwalde für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Bei einer „aktiven Pause“ machten die Beschäftigten auf verschiedene Missstände in ihrem Unternehmen aufmerksam.

Zentrale Kritikpunkte der Belegschaft

Fehlende Mitbestimmung: Die Beschäftigten beklagen mangelnde Einbindung in betriebliche Entscheidungen. „Wir wollen mitreden, wenn es um unsere Arbeit geht – nicht nur informiert werden, wenn alles schon entschieden ist“, äußerte ein Produktionsmitarbeiter seine Kritik.

Arbeitsschutzdefizite: Mehrere Kollegen berichteten von körperlich sehr belastenden Tätigkeiten und unzureichenden Schutzmaßnahmen. Eine Mitarbeiterin aus der Montage beschrieb die Situation als „körperlich sehr anstrengend“ mit oft nicht beachtetem Arbeitsschutz.

Unzureichende Bezahlung: Trotz Vollzeitbeschäftigung kämpfen viele Angestellte mit finanziellen Problemen. Ein Familienvater kritisierte: „Ich arbeite Vollzeit und komme trotzdem kaum über die Runden. Das kann nicht gerecht sein.“

Kommunikationsprobleme: Die Belegschaft fühlt sich schlecht informiert über Unternehmensentscheidungen. Zusätzlich erschweren Sprachbarrieren im internationalen Team die tägliche Zusammenarbeit, da Angebote zur Sprachförderung fehlen.

Chaotische Arbeitsorganisation: Beschäftigte beklagen unklare Zuständigkeiten und wechselnde Anweisungen. „Jeden Tag gibt es neue Anweisungen, aber keine klare Linie. Das sorgt für Chaos und Stress“, berichtete ein Büromitarbeiter.

Unsichere Beschäftigungsverhältnisse: Besonders Leiharbeiter leiden unter der Ungewissheit über ihre berufliche Zukunft. „Man weiß nie, wie lange man noch bleiben kann. Diese Unsicherheit macht krank“, schilderte ein betroffener Mitarbeiter.

Internationale Belegschaft im Fokus

Bei Daiwa House arbeiten zahlreiche Beschäftigte und Leiharbeiter aus Osteuropa. Die IG Metall führte die Gespräche mehrsprachig auf Deutsch, Polnisch, Englisch und Russisch. „Die Kolleginnen und Kollegen in ihrer Muttersprache ansprechen zu können, schafft Vertrauen“, erklärte Karolina Perlak, politische Assistentin der IG Metall Ostbrandenburg.

Gewerkschaft fordert Veränderungen

David Summers, politischer Sekretär der IG Metall Ostbrandenburg, unterstützte die Forderungen der Belegschaft: „Die Kolleginnen und Kollegen fordern zurecht eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Um positive Veränderungen zu erreichen, müssen sie sich zusammenschließen – am besten unter dem Dach der IG Metall.“

Die Gewerkschaft kündigte an, die gesammelten Anliegen weiterzuverfolgen und gemeinsam mit den Beschäftigten konkrete Verbesserungsschritte zu entwickeln.

Die Protestaktion wurde von Betriebsräten aus anderen Unternehmen unterstützt, um die mehrsprachige Kommunikation zu ermöglichen.

Quelle: IG Metall Ostbrandenburg

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