In der Oder ist eine hohe Algenkonzentration festzustellen, die durch die Massenentwicklung verschiedener Arten, hauptsächlich der Giftalge Prymnesium parvum, verursacht wird. Diese hatte bereits 2022 ein großes Fischsterben ausgelöst. Zwar wurden vereinzelt tote Fische gemeldet, jedoch sind die aktuellen Auswirkungen nicht mit denen des Vorjahres vergleichbar. Der erwartete Verdünnungseffekt durch steigende Wasserstände blieb aus, und sowohl die elektrische Leitfähigkeit als auch der Chlorophyllgehalt bleiben hoch. Ein Daphnien-Toximeter in Frankfurt (Oder) zeigte hohe Toxizitätswerte, doch Wasserflöhe reagierten bisher nur geringfügig. Die Gefährdungsstufe 3 gilt weiterhin.
Das Landesamt für Umwelt überwacht die Situation kontinuierlich und informiert relevante Behörden sowie berät zu möglichen Maßnahmen. Das Ökosystem der Oder kann sich nach der Katastrophe von 2022 noch nicht erholen, da wichtige Filtrierer fehlen. Ein Sonderforschungsprojekt untersucht die Bedingungen, unter denen Prymnesium parvum giftige Toxine produziert, um das Ökosystem der Oder zu stärken.
Es gibt eine verbesserte Zusammenarbeit und Datenaustausch mit Polen seit der Katastrophe von 2022. Auf einer Konferenz in Breslau versprach das polnische Umweltministerium, Maßnahmen gegen die Algenblüte zu ergreifen. Brandenburg hofft, dass nun die Ursachen und Maßnahmen, die im Bericht der Europäischen Kommission genannt wurden, angegangen werden können, um die Anfälligkeit der Oder zu reduzieren.
Quelle: MLUK des Landes Brandenburg