Mitte April 2024 eröffnete das museum oder-spree auf Burg Beeskow die Ausstellung »kolonial okal wir packen aus«, eine Kooperation mit der weißensee kunsthochschule berlin. Sie zeigt erstmals den ethnologischen Sammlungsbestand des Museums und stellt die Debatte um Deutschlands koloniale Vergangenheit in einen regionalen Zusammenhang.
»Baut ein Museum dort, wo die Sachen herkommen und gebt [sie] zurück!« »Das sollten alle miteinander besprechen und einen Konsens finden.« »Macht Euch Gedanken über die Funde, erfreut Euch daran und versucht, daraus Gerechtigkeit und Völkerverständigung zu entwickeln.« Diese drei aufeinander bezogenen Meinungen aus dem Besucherbuch der Ausstellung machen Mut, sich dem Problem des Umgangs mit Kolonialgut öffentlich zu stellen. Wie aber sehen das Menschen mit kolonialer Vergangenheit? Kann doch die Rückgabe von Ethnografika nur ein erster Schritt sein, noch immer bestehende Abhängigkeiten aufzulösen.
Weil wir mit dem Reden beginnen wollen, bringen wir am Freitag, dem 15. November 2024, um 19 Uhr Mbakumua Obama Tjaveondja, Autor aus Namibia, Stefanie-Lahya Aukongo, Berliner Autorin mit namibischen Wurzeln, Dr. Malte Letz, Experte für Globales Lernen, und die Potsdamer Germanistin und Afrikanistin Sophie Sumburane zu einer Gesprächsrunde zusammen. Gemeinsam mit dem Publikum hoffen wir, Antworten auf die Frage zu finden, ob und wie man in Zukunft auf Augenhöhe kooperieren könnte. Vor und nach der Veranstaltung wird es zudem Gelegenheit geben, die Ausstellung »kolonial okal wir packen aus« zu besuchen.Beide Angebote sind kostenfrei.
Vorschaubild: Hans Meyer, Gutsbesitzer aus Mochlitz bei Lieberose, auf Großwildjagd in der ehemaligen Kolonie Deutsch- Südwestafrika (heute Republik Namibia), Archiv, Lese- und Medienzentrum des Landkreises Oder-Spree, Aktenbestand des museums oder-spree, Fotograf unbekannt Quelle: PM Burg Beeskow