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Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) hat den Landkreis Oder-Spree im Februar als „Energie-Kommune des Monats“ ausgezeichnet.

Der Landkreis Oder-Spree zeigt, wie die Energiewende auf dem Land gelingen kann. Mit einem Plan für den Klimaschutz, der Beteiligung der Bürger und dem Ausbau Erneuerbarer Energien erzeugt die Region jetzt mehr Strom, als sie braucht. Die Erneuerbare Energie wird nicht nur für den Strom, sondern auch für Wärme und Verkehr genutzt.

Der Landkreis Oder-Spree in Brandenburg hat 180.000 Einwohner und liegt südöstlich von Berlin bis zur Grenze zu Polen. Er ist einer der ersten Kreise in Deutschland, der nicht nur einen Plan für den Klimaschutz, sondern auch ein Konzept zur Anpassung an den Klimawandel hat. In diesem Konzept werden die Bereiche, Möglichkeiten und Maßnahmen zur nachhaltigen Gestaltung der Region beschrieben. Im Jahr 2022 wurden im Landkreis Oder-Spree etwa 928 Gigawattstunden (GWh) Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt, das entspricht 120 Prozent des Bedarfs. Der Landkreis möchte aber noch mehr erreichen und baut die Erneuerbaren Energien weiter aus. Der grüne Strom wird auch im Verkehr und für Wärme genutzt (Sektorenkopplung).

2024 hatte der Landkreis 10.500 Solaranlagen installiert. Dabei wird darauf geachtet, dass der Ausbau der Solaranlagen umweltfreundlich und gesellschaftlich verträglich ist. Das heißt, beim Bau wird auf Natur, lokale Wertschöpfung und Wasserhaushalt geachtet. Damit die Energiewende vor Ort von allen unterstützt wird, empfiehlt der Landkreis, die Bürger aktiv einzubeziehen und finanziell an Solaranlagen zu beteiligen. Ein Beispiel dafür ist die Bürger-Energie-Genossenschaft „Bürgerenergie Oder-Spree (BEOS eG)“, die seit 2020 Projekte zur Erzeugung und Speicherung von Strom und Wärme aus Erneuerbaren Energien begleitet. Der Landkreis bietet aufgrund großer Flächen, flacher Landschaft und hohen Windgeschwindigkeiten gute Bedingungen für Windkraftanlagen. Dieses Potenzial nutzt der Landkreis: Im Jahr 2024 machten die 175 Windenergie-Anlagen mit etwa 454.000 Kilowatt (kW) über die Hälfte der regionalen, emissionsfreien Energien aus.

Die Pläne des Landkreises Oder-Spree gehen über den Ausbau der Erneuerbaren Energien hinaus. Sie umfassen auch die Effizienz von Gebäuden, Sanierung, Forstwirtschaft und Landwirtschaft. Diese umfassenden Pläne sollen den Erfolg des Vorhabens sichern.

„Der Landkreis Oder-Spree zeigt, dass Klimaschutz eine Chance für mehr Lebensqualität und regionale Wertschöpfung ist“, sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. „Jede Solaranlage auf einem Schuldach, jede Windkraftanlage auf unseren Feldern und jede Bürgerbeteiligung bringt uns näher an unser Ziel: eine lebenswerte, nachhaltige Heimat für kommende Generationen.“ Laut Potenzialanalyse bietet nicht nur der Ausbau Erneuerbarer Wärmequellen großes Potenzial, sondern auch die Dämmung und Abdichtung bestehender Gebäude. Wichtig ist auch der Wandel zu einer dezentralen Versorgung. Dies erfordert nicht nur technische Lösungen, sondern bedeutet auch eine Herausforderung für bestehende Geschäftsmodelle. Synergien und Sektorenkopplung werden als Potenziale gesehen, um die Energiewende voranzubringen, die Wirtschaft zu entlasten und die lokale Wertschöpfung zu maximieren.

Vorschaubild: PV-Anlage auf dem Dach der Kreisverwaltung Landkreis Oder-Spree in Beeskow, Foto: BEOS eG

Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien e.V.

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