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Das Dasein der Maler im Gebiet Oder-Spree ist normalerweise farbenfroh. Derzeit jedoch sehen sie sprichwörtlich nur Rot, wie die IG BAU Oderland berichtet. Der Grund dafür liegt laut der Maler-Gewerkschaft in den Plänen der Arbeitgeber, die Löhne der Maler und Lackierer in der Region zu kürzen. Ein Anstieg von lediglich 2 Prozent ist vorgesehen, was lediglich 37 unscheinbare Cent pro Stunde ausmacht – ein Betrag, den die Inflation sofort verschlingt. Das ist kein Lohnzuwachs, sondern ein Rückschritt, betont Astrid Gehrke. Die Vorsitzende der IG BAU Oderland spricht von einem ernsthaften Konflikt in den Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung von 8 Prozent, was 150 Euro mehr pro Monat bedeuten würde. Im Landkreis Oder-Spree sind laut Angaben der IG BAU etwa 190 Personen in 47 Maler- und Lackierbetrieben beschäftigt, basierend auf Daten der Arbeitsagentur.

Nach schwierigen Verhandlungen in der dritten Runde, die ohne Einigung endeten, wird die Auseinandersetzung nun in ein Schlichtungsverfahren überführt. Die IG BAU Oderland setzt darauf, dass die Arbeitgeber im Kreis Oder-Spree endlich Druck auf ihren Bundesinnungsverband ausüben. Der Unmut bei den Fachkräften, die mit Pinseln, Tapezierbürsten und Spritzpistolen arbeiten, ist enorm, und das muss die Innung endlich zur Kenntnis nehmen. Die IG BAU erläutert, warum sich Unzufriedenheit breitmacht: Angemessen geführte Maler- und Lackierbetriebe haben genügend Aufträge. Dennoch zögerten die Arbeitgeber nicht, am Verhandlungstisch düstere Wirtschaftsprognosen mit einer Reihe von kuriosem Begründungen wie dem Ukraine-Konflikt, Nahost-Unruhen, chinesischem Wirtschaftsdruck und der Politik Trumps in den USA zu vermischen – alles, um eine Gehaltsbremse zu rechtfertigen, von der auch die Maler und Lackierer im Kreis Oder-Spree betroffen sind, so Carsten Burckhardt von der IG BAU. Wer die Gehaltsentwicklung der eigenen Mitarbeiter so stark drosselt, braucht sich über den Mangel an Fachkräften und Nachwuchs nicht zu wundern.

Vorschaubild: IG BAU |Florian Göricke
Quelle: IG BAU Bezirksverband Oderland

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