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Polderflutung im Nationalpark Unteres Odertal

Das Hochwasser an der Oder in Brandenburg macht die Flutung von den Poldern A/B und 10 nötig. Diese befinden sich im Nationalpark Unteres Odertal. Heute Nachmittag hat das Landesamt für Umwelt die Einlassbauwerke (Tore für Wasser) geöffnet. Der Landkreis Uckermark und die polnische Wasserbehörde in Stettin (Regionalny Zarząd Gospodarki Wodnej w Szczecinie) wurden vorher informiert.

Umweltminister Axel Vogel sagt: „Die Flutung der Polder im Nationalpark Unteres Odertal wird die Sommerdeiche stark entlasten. Auch die polnischen Gebiete werden entlastet. Ich danke den Einsatzkräften vom Landesamt für Umwelt, den Landkreisen und den ehrenamtlichen Helfern für ihr gelassenes Handeln während des Hochwassers.“

Axel Vogel betont, dass Hochwasserschutz in Brandenburg gut funktioniert. „Bei Unwettern mit sehr starkem Regen über viele Tage helfen uns auch die höchsten Deiche (Schutzmauern) nicht dauerhaft. Neben dem Ausbau von Deichen setzen wir auch auf neue Flutungsgebiete. Denn Extremwetterereignisse, wie Dürre oder Starkregen, nehmen zu. Wir müssen unseren Schutz, den Schutz der Menschen und unserer Bauwerke verbessern. Dafür brauchen wir mehr und schnelleres Handeln beim Klimaschutz.“

Grund für die Polderflutung

Die Polderflutung basiert auf einer deutsch-polnischen Vereinbarung. Bei einem Wasserstand von 575 Zentimetern am Messpunkt Hohensaaten müssen die Polder A/B und 10 geöffnet werden. Ohne die Öffnung der Polder könnten die Deiche brechen. Durch die Polderöffnung sinkt der Wasserstand am Messpunkt Stützkow im Vergleich zur Vorhersage vom 25. September 2024.

Details zur Polderflutung

Die Polder A/B und 10 umfassen eine Fläche von rund 3.700 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche. Die Landwirte wurden frühzeitig informiert. Die Tiere wurden aus den Poldern gebracht und die Ernte konnte nach Kenntnis des Landesamts für Umwelt gesichert werden. An den Deichen wird wegen der Flutung viel Treibgut (Schwemmholz) erwartet, das beobachtet werden muss. Schäden an Schutzzäunen gegen die Afrikanische Schweinepest sind zu erwarten. Große Schäden an den 20 Polderbauwerken werden nicht befürchtet. Bei der Flutung werden erst die Auslaufbauwerke und dann die Einlassbauwerke geöffnet.

Aktueller Wasserstand an der Oder
Stand: Donnerstag, 26. September 2024

Im oberen Abschnitt der Grenzoder sinkt der Wasserstand langsam. Laut Vorhersagen stand das Wasser am Messpunkt Ratzdorf gestern Abend am höchsten bei 609 Zentimetern. Diese hohen Wasserstände bleiben bis Freitagmorgen, bevor sie wieder unter den Richtwert der Alarmstufe IV fallen. Auch flussabwärts sinken die Wasserstände leicht. Am Messpunkt Eisenhüttenstadt wurde der maximale Wasserstand von 650 Zentimetern erreicht. Am Messpunkt Frankfurt (Oder) stagniert der Wasserstand seit den frühen Morgenstunden bei 607 Zentimetern. Dieser Wert überschreitet den Richtwert der Alarmstufe IV um 7 Zentimeter. Der Wasserstand soll in der Nacht wieder sinken.

Oderbruch

Die Hochwasserwelle ist am Messpunkt Kienitz im Oderbruch deutlich sichtbar. Der Richtwert der Alarmstufe I wurde in der Nacht zu Donnerstag, 26. September, überschritten. Ein leichtes Überschreiten der Alarmstufe II wird zwischen dem 28. und 29. September erwartet.

Pegel Hohensaaten-Finow

Am Messpunkt Hohensaaten-Finow wird der Wasserstand am Freitag, 27. September, in den frühen Morgenstunden den Richtwert der Alarmstufe I überschreiten. Am 28. September ist mit Alarmstufe II zu rechnen. Ein maximaler Wasserstand von 620 Zentimetern wird prognostiziert. Am Messpunkt Gartz wird der Richtwert der Alarmstufe I vorerst nicht erreicht.

Nähere Informationen:
https://Pegelportal.brandenburg.de
https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/umwelt/wasser/hochwasserschutz/hochwasseralarmstufen/

Quelle: MLUK des Landes Brandenburg 

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