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Kulturministerin Schüle, Infrastrukturminister Tabbert und Landeskonservator Drachenberg stellen sanierte Denkmale und Förderprogramme vor

Kulturministerin Dr. Manja Schüle und Infrastrukturminister Detlef Tabbert haben zusammen mit Landeskonservator Prof. Dr. Thomas Drachenberg die Ergebnisse der Denkmalförderung des Landes Brandenburg für das Jahr 2024 vorgestellt. Ursula Seefried, die Eigentümerin des Gutshofs Behlendorf, präsentierte ihr Sanierungsprojekt. Der Bürgermeister der Stadt Guben, Fred Mahro, sprach über die Sanierung der alten „Wilhelm-Pieck-Schule“. Insgesamt wurden im letzten Jahr etwa 53 Millionen Euro in die Sicherung, Sanierung und Restaurierung von Denkmälern investiert.

Kulturministerin Dr. Manja Schüle sagte: „Die Eiche im Schlosspark Sacrow und die Linde in Luckenwalde haben fast ein Jahrtausend erlebt. Sie haben manchen Jahrhundertsommer und -winter überstanden. Jetzt sind sie bedroht – wie Hunderte weiterer alter Bäume in unseren historischen Parks und Gärten. Schuld sind Hitze, Dürre und Starkregen infolge des Klimawandels. Deswegen wird die Vereinbarkeit von Denkmalschutz und Klimaschutz ein Schwerpunkt der kommenden Jahre sein. Und deswegen haben wir auch ein Förderprogramm mit 30 Millionen Euro auf den Weg gebracht, um Maßnahmen zu fördern, die die historischen Gärten und Parks bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels unterstützen. Insgesamt 38 Millionen Euro haben wir im vergangenen Jahr für den Erhalt unseres baukulturellen Erbes, unserer Kirchen, Industriebauten, historische Dorfkerne oder Schlossparks in Brandenburg bereitgestellt. So viel wie noch nie. Denn der Schutz unseres gemeinsamen Kulturerbes ist eine gemeinsame Aufgabe!“

Infrastrukturminister Detlef Tabbert fügte hinzu: „Als langjähriger Bürgermeister der Stadt Templin bin ich vertraut mit der Herausforderung, unser baukulturelles Erbe, vor allem in den historischen Stadtkernen, zu sichern und weiterzuentwickeln. Unser Ziel dabei ist es, die historische Bausubstanz mit den zeitgemäßen Anforderungen einer flexiblen Nutzungsmischung aus Wohnen, Gewerbe, Handel, Gastronomie sowie Kultur-, Bildungs- und Freizeitangeboten zu vereinbaren und mit den Erfordernissen einer zeitgemäßen Mobilität in Einklang zu bringen. Dazu gehört auch eine klimagerechte Stadtentwicklung. Die Förderung von Denkmalschutz und Stadtentwicklung haben daher das gleiche Ziel: lebenswerte Orte in Brandenburg zu erhalten, weiterzuentwickeln und den vielfältigen Herausforderungen anzupassen. Der städtebauliche Denkmalschutz gehört zu den wesentlichen Aufgaben der Stadtentwicklung und wird im Rahmen aller Programme der Städtebauförderung unterstützt. Im Programmjahr 2024 konnten wir rund 15 Millionen Euro, für die Jahre von 2024 bis 2030 insgesamt knapp 84 Millionen Euro bewilligen. Mit dem Bund-Länder-Programm ‚Lebendige Zentren‘ haben wir das zentrale Förderinstrument, mit dem wir den Erhalt, die Sanierung und Nachnutzung von Denkmalen und Bausubstanz mit historischer Bedeutung im städtebaulichen Zusammenhang umfassend unterstützen können. Allein im Programm ‚Lebendige Zentren‘, das Teil der Städtebauförderung ist, haben wir den Kommunen für die Jahre von 2024 bis 2030 fast 33 Millionen Euro Bundes- und Landesmittel bewilligt.“

Landeskonservator Prof. Dr. Thomas Drachenberg: „Die moderne Denkmalpflege ist mehr als ihr gewöhnlich zugetraut wird: Mehr Wirtschaft, mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz, mehr Kultur und Integrationsfähigkeit!“

Das Kulturministerium hat im Jahr 2024 rund 38 Millionen Euro für die Sanierung von Denkmalen bereitgestellt. Fünf Schwerpunkte wurden dabei gefördert:

1. Rund 19,5 Millionen Euro für Stiftungen:
   – 14,3 Millionen für Preußische Schlösser und Gärten
   – 300.000 für Brandenburgische Gedenkstätten
   – 1,7 Millionen für Fürst Pückler Museum
   – 2,13 Millionen für Stift Neuzelle
   – 753.000 für Kleist-Museum
   – 280.000 für Schloss Wiepersdorf

2. Rund 3 Millionen Euro für allgemeine Kulturförderung:
   – 375.000 Euro für Schloss Altdöbern
   – 1,7 Millionen für die St. Marien-Andreas-Kirche in Rathenow
   – 874.000 für Joachimsthalsches Gymnasium in Templin
   – 43.000 für Jagdschloss Stern in Potsdam

3. Rund 3 Millionen Euro für Denkmalförderprogramme:
   – 1,7 Millionen Euro für bedrohte Denkmale
   – 1,3 Millionen für Bundesprogramme

4. Rund 3,6 Millionen Euro für Kirchen und jüdische Friedhöfe:
   – 2,3 Millionen für Evangelische Kirche
   – 200.000 für Katholische Kirche
   – 1,0 Millionen für Brandenburger Dom
   – 65.000 für Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche
   – 23,400 für jüdischen Friedhof in Bad Freienwalde

5. Rund 8,9 Millionen Euro für den Schutz historischer Gärten:
   – bis zu 30 Millionen Euro bis 2027 verfügbar

Im Jahr 1802 wurde der Gutshof Behlendorf gebaut. Nach vielen Jahren des Verfalls kaufte die Familie Seefried den Gutshof im Jahr 2001. Sie sanierte viele Gebäude und erhielt den historischen Gutshof. Das Kulturministerium unterstützte die Sanierung mit 180.000 Euro.

Das Pflegefachzentrum in Guben ist ein Beispiel für erfolgreiche Städtebauförderung. Das ehemalige Schulgebäude wurde für 27,5 Millionen Euro in ein Pflegezentrum umgewandelt. Weitere Beispiele sind Projekte in Schwedt/Oder, Rheinsberg, Drebkau und Bad Freienwalde.

Vorschaubild: Guben Pflegefachzentrum © Stadt Guben 
Quelle: MIL des Landes Brandenburg 

 

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