Strom- und Gaspreise müssen bezahlbar bleiben. Weniger Bürokratie und mehr Arbeitskräfte, auch aus dem Ausland, sind nötig. Neue Prozesse in Grundstoffindustrien wie Stahl-, Zement- und Glasherstellung sollten unterstützt werden. Das sind die Hauptforderungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Industriekonferenz Brandenburg. Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke hatte führende Vertreterinnen und Vertreter von ungefähr 25 Unternehmen sowie Gewerkschaften, Kammern und Verbänden in die Staatskanzlei eingeladen. Wirtschaftsminister Daniel Keller gab einen Überblick zur Lage der Brandenburger Industrie und den Zielen der neuen Landesregierung.
In Brandenburgs cirka 5.000 Industrieunternehmen arbeiten etwa 100.000 Menschen. Die Industrie schafft Wert, Arbeitsplätze und soziale Sicherheit. Sie beeinflusst viele andere Bereiche wie Dienstleistungen, Bau, Handel, Forschung und Digitalisierung.
Woidke sagte: „Diese Betriebe – ob klein oder groß – sind wichtig für die Regionen. Gemeinsam mit Unternehmen, Verbänden, Gewerkschaften und der Politik setzen wir uns für sie ein. Das zeigte die heutige Konferenz. Wir brauchen Stabilität und Sicherheit für unsere Industrie. Eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung ist lebenswichtig. Dafür werde ich mich auch bei der neuen Bundesregierung einsetzen. Die Strompreise müssen sinken und die Netze für klimaneutrale Energieversorgung müssen schneller ausgebaut werden. Bürokratie muss reduziert werden, damit die Unternehmen mehr Freiheiten haben. Neben unseren Anstrengungen müssen auch der Bund und die EU handeln. Wir brauchen Regeln, die wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen. Nur so können die Unternehmen auf dem schwierigen Markt bestehen.“
Keller erklärte: „Brandenburg bleibt ein Industrieland. Doch die bundesweite Krise betrifft auch uns. Wir brauchen ein schnelles Programm, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken. Brandenburg muss sich den Herausforderungen stellen. Dazu gehören klimafreundliche Veränderungen und Digitalisierung. Wir müssen die Industrie bei der Suche nach Fachkräften unterstützen. Nur im Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft, Verbänden, Kammern und Gewerkschaften kann das gelingen. Wenn eine neue Bundesregierung im Amt ist, werde ich ein ‚Bündnis für Industrie‘ ins Leben rufen.“
Adi Roesch, Vorstandsvorsitzender des Energiekonzerns LEAG, sagte: „Als Energieunternehmen sind wir betroffen von fehlenden Entscheidungen. Wir möchten Teil der Lösung sein. Fehlende oder verspätete Entscheidungen können den Industriestandort und die Energiewende schädigen. Wir brauchen Schnelligkeit und Taten. Deshalb ist es gut, dass Ministerpräsident Woidke jetzt zur Industriekonferenz eingeladen hat.“
Stephanie Albrecht-Suliak von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) erklärte: „Wir begrüßen die schnelle Einladung zur Industriekonferenz nach der Bundestagswahl. Brandenburg muss ein erfolgreiches Industrieland bleiben. Die Industrie bietet vielen Menschen gute Arbeit. Viele Arbeitsplätze sind jedoch gefährdet. Die Bundespolitik muss handeln. Wir brauchen eine entschlossene Koalition für Wachstum, Veränderung und Gerechtigkeit. Gute Energiepreise, Investitionen in die Infrastruktur und gute Arbeitsbedingungen sind wichtig. Die IG BCE bietet sich als Partner für Wirtschaft und Politik an, um gemeinsam stark zu sein.“
Quelle: Land Brandenburg