Frankfurt (Oder)/Märkisch-Oderland/Oder-Spree – Der Arbeitsmarkt in Ostbrandenburg zeigt sich im Oktober nur leicht verbessert. Die Arbeitslosenquote sank geringfügig auf 6,4 Prozent, nachdem sie im Vorjahresmonat noch bei 6,3 Prozent gelegen hatte. Insgesamt waren in der Stadt Frankfurt (Oder), im Landkreis Märkisch-Oderland und im Landkreis Oder-Spree 14.659 Menschen arbeitslos gemeldet – 166 weniger als im September, aber 424 mehr als im Oktober 2024.
Unternehmen in Abwarteposition
„Der Arbeitsmarkt in Ostbrandenburg hält sich im Großen und Ganzen weiterhin wacker“, erklärte Jochem Freyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder). Ein erheblicher Teil der Unternehmen, insbesondere aus dem produzierenden Gewerbe, leide jedoch unter Kostendruck und schwacher Nachfrage. „Sie sind in einer Abwarteposition – halten an ihren Mitarbeitenden fest, stellen nur wenig ein und hoffen auf die zugesagten Entlastungen und die Wirkung der Sondervermögen“, so Freyer. Für die nächsten Monate rechnet er nicht mit einer Änderung der Lage. Die Agentur für Arbeit und die Jobcenter unterstützen ihre Kunden mit Weiterbildungen, um die Chancen auf eine Beschäftigungsaufnahme zu verbessern.
Positive Entwicklung bei jungen Menschen
Erfreulich entwickelte sich die Situation bei jungen Menschen: 1.405 Personen unter 25 Jahren waren im Oktober arbeitslos gemeldet – 91 weniger als im Vormonat und 47 weniger als vor einem Jahr. Die Jugend-Arbeitslosenquote sank von 7,9 Prozent im September auf 7,4 Prozent. Im Vorjahr hatte sie noch 8,0 Prozent betragen.
Unterstützung für Ausbildungssuchende
„Auch in diesem Jahr haben wir viele junge Menschen rund um die Themen Ausbildung und Beruf beraten und konnten bei der Vermittlung eines Ausbildungsplatzes unterstützen“, berichtete Marco Schulz, Geschäftsführer des Jobcenters Märkisch-Oderland. Neben Beratungen im Jobcenter gab es eine Vielzahl weiterer Orientierungsangebote auf verschiedenen Ausbildungsbörsen, wie der Career Compass in Petershagen oder dem Ausbildungstag der Stadt Strausberg.
Für Jugendliche, die noch keinen passenden Ausbildungsplatz gefunden haben, bietet das Jobcenter verschiedene Möglichkeiten an. Bewährt habe sich die sogenannte Einstiegsqualifizierung – ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum, bei dem sich Betrieb und Jugendliche vor dem Start der eigentlichen Ausbildung kennenlernen können. „Und wenn vorher ganz andere Probleme im Weg stehen, gibt es Angebote, die ein Coaching beinhalten, um etwa Schlüsselkompetenzen zu vermitteln oder schulische Kenntnisse aufzufrischen“, erklärte Schulz.
JobDating in Strausberg
Auch für Personen, die bereits im Erwerbsleben stehen, gibt es zahlreiche Angebote. Am 4. November 2025 findet in der Zeit von 10 bis 13 Uhr eine regionale Arbeitsplatzbörse „JobDating“ bei der STIC Wirtschaftsfördergesellschaft Märkisch-Oderland mbH in Strausberg statt. Online-Termine können unter https://jobcenter-mol.de/termine-online/ gebucht werden.
Jugendberufsagentur steht bereit
Kathleen Nepp, Bereichsleiterin des Jobcenters Frankfurt (Oder), betonte: „Der Ausbildungsstart ist geschafft – doch der Weg in die berufliche Zukunft geht für die jungen Menschen in Frankfurt (Oder) weiter.“ Die Jugendberufsagentur stehe allen jungen Menschen und deren Eltern auch nach dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts mit Rat und Tat zur Seite – ob bei der Suche nach offenen Ausbildungsplätzen, bei Fragen der beruflichen Orientierung oder bei Unterstützungsbedarf in Schule und Ausbildung.
Die Zahlen im Detail
Im Oktober meldeten sich 2.641 Menschen neu bei der Agentur für Arbeit arbeitslos – 343 mehr als im September und 38 weniger als im Oktober des Vorjahres. Demgegenüber haben 2.799 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beendet – 1 weniger als im September und 64 mehr als vor genau einem Jahr.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg auf 6.300 Menschen – 58 mehr als im September und 459 mehr als vor genau einem Jahr. 21,9 Prozent der Arbeitslosen waren Ausländer. Aktuell sind 3.207 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft arbeitslos gemeldet – 54 Personen weniger als im Vormonat und 105 mehr als vor einem Jahr.
Die regionalen Unternehmen zeigten im Oktober 558 offene Stellen neu an – 43 mehr als im September und 108 mehr als vor einem Jahr. Als vakant gemeldet waren insgesamt 2.182 Stellen, 15 mehr als im Vormonat.
Bei den Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder) waren im Oktober insgesamt 9.421 Arbeitslose gemeldet – 121 weniger als im September und 69 weniger als im Oktober 2024.
Quelle: Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder)




