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Wirtschaftsminister Keller kritisiert Abhängigkeit von chinesischen Importen – 215 Beschäftigte verlieren ihre Arbeit

Das Insolvenzverfahren der Glasmanufaktur Brandenburg GmbH (GMB) in Tschernitz endet mit einer Hiobsbotschaft: Die geplante Übernahme durch einen Investor ist überraschend gescheitert. Damit verlieren rund 215 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze. Das Unternehmen war seit Juli 2025 insolvent.

Wirtschaftsminister Daniel Keller zeigte sich tief enttäuscht: „Das ist eine schreckliche Nachricht für die Beschäftigten der GMB und ihre Familien.“ Das Land Brandenburg habe bis zuletzt an Lösungen gearbeitet und alle rechtlich vertretbaren Möglichkeiten ausgeschöpft.

Letzter europäischer Hersteller gibt auf

Besonders bitter: Mit der GMB stellt der letzte verbliebene europäische Solarglashersteller seinen Betrieb ein – obwohl das Produkt zu den hochwertigsten weltweit zählte. „Die EU läuft damit sehenden Auges in eine Abhängigkeit von außereuropäischen Produkten, vor allem aus China“, kritisierte Keller. Mit Blick auf den sensiblen Bereich der Energiegewinnung sei diese Entwicklung „schlichtweg fahrlässig“.

In den vergangenen Monaten hatte das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit Betriebsrat, Geschäftsführung, Wirtschaftsförderung Brandenburg, dem Landkreis Spree-Neiße und dem Amt Döbern-Land intensiv um den Standorterhalt gekämpft. Unter anderem setzte sich Minister Keller bei der Bundesregierung und EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič für einen Resilienzbonus und die Verlängerung von Antidumping-Maßnahmen gegen subventionierte chinesische Importe ein.

Unterstützung für Beschäftigte zugesagt

Trotz des Scheiterns verspricht Keller: „Wir werden die Beschäftigten und Tschernitz nicht allein lassen.“ Die Bundesagentur für Arbeit werde die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der Vermittlung in neue Jobs unterstützen. Die Wirtschaftsförderung Brandenburg will sich zudem für eine gewerbliche Nachnutzung des Standortes einsetzen.


Vorschaubild: Symbolbild Canva
Quelle: MWAEK Land Brandenburg

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