Das Brandenburger Ministerium für Agrar, Umwelt und Klimaschutz hat eine Entsiegelungsstrategie als Teil der Klimaanpassung entwickelt, die dazu beitragen soll, den Anteil entsiegelter Flächen gegenüber neu versiegelten Flächen deutlich zu erhöhen. Die Entsiegelung dient dem Wasserhaushalt, der Biodiversität und der Schaffung klimaresistenter Landschaften. Ziel ist es, den Flächenverbrauch zu reduzieren und die zahlreichen vorhandenen Entsiegelungspotenziale zu nutzen. Besonders Brandenburg, das stark von Berliner Siedlungsdruck betroffen ist, muss handeln, wobei brandenburgische Städte und ländliche Regionen gleichermaßen involviert sind. Die Strategie beinhaltet die Sammlung zuverlässiger Daten und die Identifikation von Entsiegelungsmöglichkeiten. Brandenburg verzeichnet aktuell täglich über 2 Hektar neu beanspruchte Siedlungs- und Verkehrsfläche, von denen etwa die Hälfte versiegelt wird.
Ein im Juni 2024 beschlossenes Abfall- und Bodenschutzgesetz ermöglicht die Erfassung von Entsiegelungspotenzialen in einem Fachinformationssystem. Zur Umsetzung sind Fördermaßnahmen vorgesehen, unter anderem ein Pilotprojekt in der Lausitz und eine vom Bund geplante Förderrichtlinie, die Kommunen unterstützt. Die Strategie schlägt vor, Fördermittel für die Entsiegelung privater Flächen zu erhöhen, Flächenverbrauch stärker in Genehmigungsverfahren zu berücksichtigen, Flächenrecycling zu fördern und öffentliche Einrichtungen als Vorbild voranzustellen.
Ein begleitendes Monitoring soll die Effektivität von Maßnahmen überprüfen, und Fortbildungen werden empfohlen. Brandenburg verfügt über Erfahrungen mit Entsiegelungsprojekten, die Herausforderungen aufgrund von Schadstoffbelastungen, Altlasten oder Eigentumsverhältnissen beinhalten können. Die vollständige Entsiegelungsstrategie ist online einsehbar unter:
https://mluk.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Gutachten-Entsiegelungstrategie-BB.pdf
Quelle: MLUK des Landes Brandenburg