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Der Arbeitsmarkt in Ostbrandenburg im Dezember zeigte eine eher gedämpfte Stimmung: Die Arbeitslosenquote stieg auf hohe 6,5 Prozent an. In der Stadt Frankfurt (Oder), dem Landkreis Märkisch-Oderland und dem Landkreis Oder-Spree waren insgesamt 14.712 Personen ohne Arbeit, was einen Anstieg von 452 Personen im Vergleich zum November und 1.123 Personen im Vergleich zum Dezember des Vorjahres bedeutet. Die Arbeitslosenquote lag im November bei 63 Prozent und im Dezember des Vorjahres bei 61 Prozent.

Zusätzlich zu den derzeit von Kurzarbeit betroffenen Betrieben meldeten im November 14 weitere Unternehmen Kurzarbeit an, verglichen mit vier neuen Fällen im Oktober. Da Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, ihre Kurzarbeit bei der Arbeitsagentur abzurechnen, liegen die endgültigen Zahlen für tatsächlich betroffene Betriebe erst später vor. Schätzungen zufolge arbeiteten im August 27 Unternehmen aus Ostbrandenburg mit insgesamt 170 Beschäftigten kurz.

Kerstin Kurths-Buchloh, stellvertretende Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder), erklärte: Wie erwartet nahm auch in diesem letzten Jahresmonat die Arbeitslosigkeit zu. Dies aber erstmalig seit der Pandemie wieder im 4- stelligen Bereich und damit auch mehr als saisonüblich. Die politische Lage im In- und Ausland bewirkt aktuell nicht nur bei vielen Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch bei Unternehmen Ausgaben verhaltener zu tätigen. Nicht dringende Investitionen oder Einstellungen werden teilweise zurückgestellt. Gut ist das überwiegend die Unternehmen an ihren Mitarbeitenden festhalten, Fachkräfte werden weiterhin gesucht und der Stellenbestand ist höher als vor einem Jahr. Das ist gut – zeigt es auch, dass sich Jobsuche lohnt und Stellen zur Verfügung stehen, auch wenn im Jahr 2024 mehr Unternehmen als im Vorjahr ihre Geschäftstätigkeit ganz oder teilweise eingestellt haben. In den vergangenen Jahren haben wir sehr stark auf das Thema Qualifizierung gesetzt. Dies wird weiter eine unserer Hauptstrategien sein. Noch stärker werden wir aber unsere Beratung und Vermittlung intensivieren. Wir haben in Ostbrandenburg immer noch einen guten, breit gefächerten Arbeitsmarkt und viele Jobchancen. Diese gilt es noch effizienter zu erschließen und noch schneller mit den Jobsuchenden gemeinsame Integrationsstrategien zu entwickeln.“ 

Marco Schulz, Geschäftsführer des Jobcenters Märkisch-Oderland, bemerkte: „Zum Jahresende zeigt sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt angespannt. Auch wenn im Vergleich zum Dezember des Vorjahres die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten um 55 gesunken ist, sind 302 mehr Menschen im Jobcenter Märkisch-Oderland arbeitslos gemeldet. Auch in 2025 sind wir für die Menschen in unserer Region da, digital und persönlich. Dabei stehen unsere digitalen Angebote mit vielen nützlichen Informationen rund um die Jobsuche und zur Erledigung zahlreicher Anliegen unseren Kundinnen und Kunden zur Verfügung und entwickeln sich auch weiter. Die neue „Jobcenter-App“ startet ab Mitte Januar und bietet zahlreiche Dienstleistungen und Services an. Wir unterstützen Arbeitgeber und Arbeitsuchende auch in 2025 mit unterschiedlichen Veranstaltungen (z.B. verschiedene Messen, Job- und Ausbildungsplatzbörsen) und individuellen Fördermöglichkeiten. Sprechen Sie uns gern an. Wir werden gemeinsam einen Weg finden.“

Kathleen Nepp, stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Frankfurt (Oder), fügte hinzu: „Zum 14. Januar optimieren wir unsere digitalen Angebote weiter – die neue „Jobcenter-App“ steht dann für unsere Kundinnen und Kunden zur Verfügung. Dank der neuen App auf dem Smartphone hat das Jobcenter „immer geöffnet“. Mit der App ist alles rund um das Jobcenter übersichtlich an einem Ort. Wer die App nutzt, hat es leichter: einfach Termine vereinbaren, auf Jobsuche gehen, Veränderungen mitteilen, Anträge stellen oder den Bearbeitungsstand verfolgen. Alles in einer App, ganz sicher und bequem auf dem eigenen Smartphone. Ob digital oder im persönlichen Gespräch, auch in 2025 sind wir für die Bürgerinnen und Bürger da. Wir beraten Arbeitgeber und arbeitsuchende Menschen und unterstützen mit passgenauer Hilfe bei allen Themen rund um Ausbildung und Arbeit.“

Im Detail meldeten sich im Dezember 2.588 Personen neu arbeitslos bei der Agentur für Arbeit, 219 mehr als im November und 84 mehr als im Vorjahresmonat. Im Gegensatz dazu beendeten 2.135 Menschen ihre Arbeitslosigkeit, 211 weniger als im November und 138 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg im Vergleich zum November um 19 auf 5.893, was 320 mehr sind als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren erhöhte sich leicht auf 1.448 Personen, was 42 mehr als im Vormonat und 187 mehr als vor einem Jahr bedeutete. Die Jugendarbeitslosenquote lag bei 80 Prozent, verglichen mit 77 Prozent im November und 73 Prozent im Dezember 2023. Von den Arbeitslosen waren 215 Prozent Ausländer, aktuell sind 3.169 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft arbeitslos gemeldet, 107 mehr als im Vormonat und 436 mehr als im Vorjahr.

Die regionalen Unternehmen meldeten im Dezember 464 neue offene Stellen, 45 weniger als im November, aber 12 mehr als im Vorjahr. Insgesamt waren 1.963 Stellen vakant, 37 mehr als im Vormonat. Derzeit nehmen 892 Personen in Ostbrandenburg an einer von der Arbeitsagentur oder den Jobcentern geförderten beruflichen Weiterbildung teil. In den Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder) waren im Dezember 9.607 Arbeitslose registriert, 135 mehr als im November und 575 mehr als im Dezember 2023.

Quelle: Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder) 

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