Lange: „Über Generationen hinweg wird Brandenburg mit der explosiven Last leben müssen“
In Brandenburg wurden dieses Jahr etwa 340 Tonnen Kampfmittel gefunden. Bis Ende November wurden 537 Hektar Land von Verdacht auf Kampfmittel befreit. Das Innenministerium in Potsdam gab dies in einer vorläufigen Bilanz des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KMBD) bekannt. Im Vergleich zu 2023 wurden etwa 230 Tonnen weniger Kampfmittel gefunden. Innenministerin Katrin Lange sagte, dass Brandenburg immer noch bundesweit die meisten Kampfmittelverdachtsflächen habe. Sie erklärte: „Es ist ein trauriges Erbe unserer Geschichte. Unser Land muss noch lange mit dieser Last leben. Die Arbeit des Kampfmittelbeseitigungsdienstes ist deshalb sehr wichtig. Die Experten begeben sich immer wieder in Gefahr und machen Brandenburg sicherer. Umso erfreulicher ist es, dass im letzten Jahr kein Mitarbeiter beim Entschärfen verletzt wurde.“
Der KMBD hat bis zum 30. November 2024 mehr als 4300 Anfragen von Grundstückseigentümern wegen Kampfmittel bearbeitet. Außerdem wurde er zu fast 2200 Funden im Rahmen der Gefahrenabwehr gerufen. Er beauftragte über 200 Räumungen von Kampfmitteln auf staatlichem, kommunalem und privatem Grund. Zudem war der KMBD auch für andere tätig. Insgesamt hat der KMBD etwa 500 Tonnen Kampfmittel im letzten Jahr sicher vernichtet.
Unter den rund 340 Tonnen gefundenen Kampfmitteln waren etwa 900 Nahkampfmittel, 90 Minen, 48.000 Granaten, 500 Brandbomben, 450 Sprengbomben über 5 kg, 2.500 Abwehrraketen, 1.500 Waffen oder Waffenteile sowie 330.000 Stück Handwaffenmunition.
Brandenburg gab bis Ende November 2024 etwa 12,8 Millionen Euro für die Räumung von Kampfmitteln aus. Dazu zählten 5,3 Millionen Euro für die Beseitigung, 5,3 Millionen Euro für Personal und 2,2 Millionen Euro für andere Kosten.
Noch immer stehen etwa 580.000 Hektar des Landes unter Verdacht, dass dort Kampfmittel sind. Der Schwerpunkt der Suche war 2024 wieder die Region um Oranienburg (Landkreis Oberhavel). Dort wurden unter anderem drei Bomben gefunden. Weitere Brennpunkte sind Potsdam, die Oder-Neiße-Linie und der Bereich südlich von Berlin.
Quelle:MIK Land Brandenburg